Die Gralsburg in Albrechts "Jüngerem Titurel". Deutung einer Metapher

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Albrecht liefert uns mit seiner Beschreibung des Gralstempels die einzige architektonische Beschreibung des zum Gral gehörigen Heiligtums in der deutschen Literatur des Mittelalters. Und so ist es auch nicht verwunderlich, daß viele Wissenschaftler sich in ihren Arbeiten zum einen mit der Frage auseinandergesetzt haben, inwie weit der Tempel des Heiligen Gral einer tatsächlichen, architektonischen Realität entsprach. Wieder andere dagegen, versuchten zu klären, ob und, wenn dies zu bejahen ist, wie die von Albrecht beschriebene Tempelanlage zu einer Realität gemacht werden können. So interessant und unterhaltsam diese Ausführungen im Einzelnen auch sein mögen, wird sich diese Arbeit dennoch jenseits dieser eher kunstgeschichtlichen oder architektonischen Fragestellungen bewegen. Im Zentrum dieses Aufsatzes steht also der Gralstempel als literarische Idee, als Metapher, deren Bedeutung sich über die einzelnen Komponenten der Beschreibung erschließen und zu einem harmonischen Gesamtbild zusammenfügen läßt. Dabei spielen intertextuelle Beziehungen eine ebenso große Rolle wie Aussagen des Autors selbst. Obwohl die Fragestellung primär auf den Gralstempel als solchen abhebt, darf jedoch keineswegs die geographische Lage des Heiligtums vernachlässigt werden. Deswegen wird ein kurzes Kapitel über die Lage des Gralstempels voranstehen, gefolgt von Abschnitten, die ihr Augenmerk auf spezielle Fragen richten: zum einen soll die Zahlensymbolik des Grastempels untersucht werden, daraufhin müssen die im Tempel verwendeten Materialen einer Untersuchung in Bezug auf ihren allegorischen Gehalt unterzogen werden, darüber hinaus dürfen einige wichtige Aspekte der Tiersymbolik nicht vernachlässigt werden. Zudem muß das Verhältnis der Teile zum Ganzen beleuchtet werden. Daneben muß gefragt werden, in welchem Verhältnis die Tempelbeschreibung als Ganzes oder auch nur Teile davon Teil einer literarischen Tradition sind, die es zu beleuchten gilt. Um dies erreichen zu können, wird sich die Arbeit vom Äußeren des Gralstempels in das Innere vorarbeiten, wobei keine der oben genannten Komponenten einzeln betrachtet werden soll. Vielmehr muß bereits in den Anfängen das Zusammenspiel der Einzelteile Betrachtung finden. Daraufhin soll eine Sythese der einzelnen Funde versucht werden, bevor kurz die Frage nach möglichen Vorbildern, realen als auch literarisch-theologischen, gestellt werden soll. ...

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