Die Kalogrenant-Episode in Hartmanns Iwein
Autor: | Aissen, Philipp |
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EAN: | 9783640896059 |
Auflage: | 002 |
Sachgruppe: | Belletristik |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 20 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 19.04.2011 |
Untertitel: | Zur Bedeutung einer Binnenerzählung |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 2,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Germanistisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Binnenerzählungen schildern Hintergründe, schließen inhaltliche Lücken und sorgen durch den Wechsel der Erzählinstanz für Lebendigkeit. Diese Form der Darstellung geht auf eine antike Tradition zurück. Bereits in den Epen Homers finden sich intradiegetische Erzählungen. Die Literatur des Mittelalters greift dieses Prinzip auf. Binnenerzählungen kommen in den verschiedensten Variationen in Romanen der höfischen Klassik vor. So auch im Iwein Hartmanns von Aue, der Chrétiens de Troyes französische Vorlage aufnimmt und seinem deutschsprachigen Publikum interpretierend vermittelt. Vorliegende Hausarbeit geht zunächst auf Tradition und Notwendigkeit intradiegetischer Einschübe ein, um sich dann dem eigentlichen Untersuchungsgegenstand zu nähern, der Kalogrenant-Erzählung. Kalogrenants Geschichte seiner unrühmlichen aventiure stellt das handlungsauslösende Schlüsselmoment in Hartmanns Löwenritterroman dar, fühlt sich Iwein doch berufen, die Schmach seines Vetters zu rächen. Untersucht wird im Folgenden Iweins Motivation für seinen heimlichen Aufbruch, der maßgeblich von Keies Spottrede beeinflusst ist. Handelt Iwein allein aus ritterlichem Idealismus? Das Zusammenspiel der Erzählinstanzen und die Funktion von Figurenrede und Erzählerbericht im Roman lassen Rückschlüsse über die Bedeutung der Kalogrenant-Erzählung zu. Ist deren Ziel eine lebendige Darstellung und die Charakterisierung der Figur Kalogrenants, oder kommt ihr lediglich eine narrative, auf Iwein bezogene unsouveräne Stellung zu? Als Arbeitsgrundlage diente hauptsächlich Johannes Freys ¿Spielräume des Erzählens", das sich mit der Rolle der Figuren in Chrétiens Iyain und deren Wiedererzählern wie Hartmann beschäftigt. Aufschlussreich bei der Beurteilung perspektivischen Erzählens im Mittelalter und der damit zusammenhängenden Notwendigkeit der Binnenerzählung war vor allem Gert Hübner, auf den auch Frey häufig verweist. Will Hasty macht die Motivation für Iweins aventiure innerhalb der Wertegemeinschaft des Artushofs begreifbar. Der eher limitierten mittelhochdeutschen Übersetzungskunst des Autors dieser Hausarbeit ist die Verwendung des Urtextes ¿Iwein¿ mit Übersetzung geschuldet.