Die Kriegsschuldfrage des Peloponnesischen Krieges. Die Geschichtsschreibung des Thukydides

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit widmet sich dem Ausbruch des Peloponnesischen Krieges und der damit einhergehenden Kriegsschuldfrage widmen. Für eine gute Quellengrundlage hat vor allem der bedeutendste Geschichtsschreiber der Antike, Thukydides, der den Konflikt als Zeitzeuge, Politiker und athenischer Heeresführer aus dem Exil wahrnahm und den Peloponnesischen Krieg ausführlich dokumentiert hat, gesorgt. Laut eigener Aussage wollte Thukydides den gesamten Krieg auf eine objektive Art und Weise darstellen, scheint aber während seinen Aufzeichnungen gestorben zu sein, da seine Schilderungen mit dem Jahr 411 abbrechen. Er ging bei seiner Beschreibung des Krieges tief, wollte den Konflikt und den Verlauf wirklich verstehen und alle Gründe für den Kriegsausbruch aufspüren. So ist er auch der erste Geschichtsschreiber, der zwischen Kriegsanlässen (diaphorai) und wahrer Ursache (alethestate prophasis) unterscheidet. Aber auch viele andere antike Autoren haben uns Zeugnisse über den Peloponnesischen Krieg hinterlassen. Diese Arbeit wird ihre Schilderungen in den Blick nehmen und analysieren, wie die Schuldfrage in den Quellen diskutiert wurde und wie die Autoren ihre Argumente konstruiert haben. Was ist "Schuld" und wie wurde sie definiert? Wurde demjenigen die Schuld zugeschrieben, der angefangen hatte, der aggressiver war oder vielleicht doch demjenigen, der falsche Entscheidungen getroffen hatte? Der Peloponnesische Krieg, ausgefochten zwischen Athen und Sparta, wird nicht umsonst häufig als "antiker Weltkrieg" bezeichnet, denn er zog in seinem Verlauf zwischen 431 und 404 v. Chr. nicht nur die gesamte griechische Welt, sondern auch die Reiche der Perser und Karthager in seinen Bann.