Die Mitgliederpartei im britischen Parteienrecht.

Die Arbeit analysiert, wie die (Parteien-)Demokratie im Vereinigten Königreich - als ein Staat ohne Verfassungsurkunde - funktioniert. So agieren die britischen Parteien in einem bemerkenswerten Rechtsrahmen zwischen Innovationsoffenheit und Traditionsbewusstsein: Während sich das noch junge Parteiengesetz - der Political Parties, Elections and Referendums Act 2000 - nur implizit zur Organisation der Parteien äußert, wird das hergebrachte Common Law-Prinzip der Vereinigungsfreiheit - das per se sogar undemokratisch verfasste Parteien zulässt - heute durch europäisch indizierte Antidiskriminierungsgesetze eingeschränkt. Zudem sind jene Parteien, die sich als Unternehmen nach dem Companies Act 2006 organisieren, zu einer gesellschaftsrechtlichen innerparteilichen shareholder democracy verpflichtet. Die abschließende Betrachtung der jüngst durchgeführten basisdemokratischen Parteiführerwahlen (insb. der Labour Party) zeigt die mit alledem verbundenen Herausforderungen im Lichte der britischen Traditionen und (Rechts-)Kultur auf. Die Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem Pelkhovenpreis 2022 der K.D.St.V. Aenania im CV zu München und des Professor Linhardt Studenten-, Heim- und Unterstützungsvereins e.V.

Johannes M. Jäger completed his reserve officer training in the German Army in 2007 before studying law in Bonn, Lausanne and Würzburg. He graduated from the latter university with the First State Examination and the additional degree title of »Europajurist« and conducted his PhD studies in canon and civil law in Würzburg and Exeter (Dr. iur. utr., 2021). After having interned, inter alia, with an international law firm in Frankfurt and Berlin, the Law Library of Congress in Washington D.C. and the Hessian State Chancellery in Wiesbaden, he passed the Second State Examination in 2019. Since 2020, Johannes has been working in German and EU public law in a law firm in Frankfurt.

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