Innozenz IV. - Juristenpapst, Machtpolitiker und Vordenker der völkerrechtlichen Souvera?nita?tslehre

Papst Innozenz IV. (eigtl. Sinibaldus Fliscus) verfasste in der Mitte des 13. Jahrhunderts mit seinem Apparatus in V Libros Decretalium einen bis heute beeindruckenden Kommentar. In diesem wurden von Papst Innozenz IV. eine stilistisch völlig neue - ausführliche - Form des Kommentierens und inhaltlich ein Konzept der rechtmäßigen Eigentums- und Herrschaftsrechte von 'Ungläubigen' entwickelt. Dies war nicht nur eine rechtspraktische und rechtsphilosophische Pionierarbeit. Als Papst betrieb der Autor hiermit geschickt europäische Innen- und Außenpolitik - und dies in der ansonsten kriegerischen Zeit der Mongoleneinfälle, der Kreuzzüge und des Papst-Kaiser-Konflikts. Die in diesem Werk behandelte Textstelle wurde als geistesgeschichtliche Grundlage für das später von Grotius u. a. entwickelte völkerrechtliche Souveränitätsprinzip prägend für die Weltgeschichte.

Johannes M. Jäger, Dr. iur. utr., Rechtsanwalt, Europajurist; geb. 1987 in Köln; Jurastudium in Bonn, Lausanne und Würzburg; Promotionsstudium in Würzburg und Exeter (UK); Referendariat in Frankfurt, Berlin, Washington D.C., Wiesbaden; Schwerpunkt der Anwalts- und Forschungstätigkeiten im deutschen, europäischen und internationalen Öffentlichen Recht.

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