Die Rolle des römischen Volkes bei der Kaiserkrönung Ludwigs IV. 'des Bayern'

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 3.0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Institut für Geschichtswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Wer führte die Krönung Ludwigs IV. durch? Warum war das römische Volk mit der Krönung eines Exkommunizierten einverstanden? Inwieweit orientierte sich die Kaiserkrönung an einem Kaiserkrönungsordo? Ist die zweite Krönung durch den erhobenen Gegenpapst Nikolaus V. ein Beweis dafür, dass die Kaiserkrönung vom 17. Januar 1328 ohne Beteiligung des Papstes ungültig war? Die Forschung findet unterschiedliche Antworten auf diese Fragen, welche in dieser Hausarbeit näher beleuchtet werden. Diese Hausarbeit legt ihren Fokus allein auf die Kaiserkrönung am 17. Januar 1328. Ludwig befand sich vom März 1324 bis zu seinem Tod 1347 im Kirchenbann. Auf die Exkommunikation antwortete Ludwig bereits im Mai 1324 mit der Sachsenhäuser Appellation, in welcher er Papst Johannes XXII. die Rechtmäßigkeit seines Pontifikats absprach. Ludwig begann eine etwa sechs Jahre dauernde 'Radikalpolitik', die während seines Italienzuges (Januar 1327 bis Januar 1330 ) in der Absetzung des Papstes am 18. April 1328 ihren Höhepunkt erreichte. Die folgende Einsetzung des Gegenpapstes Nikolaus V. am 12. Mai und die Krönung zum Kaiser durch Nikolaus V. werden in dieser Hausarbeit nicht ausführlich thematisiert. Lediglich die Frage, ob Ludwigs Kaiserkrönung vom 17. Januar 1328 aufgrund der Abwesenheit des Papstes ungültig war, wird in dieser Hausarbeit erörtert werden. In der Forschung herrscht Uneinigkeit über die Rolle des römischen Volkes bei der Kaiserkrönung Ludwigs im Januar 1328. Berufen wird sich in der Literatur in erster Linie auf entsprechende Abschnitte innerhalb der Nuova Cronica Giovanni Villanis, einem italienischen Historiker des 13. und 14. Jahrhunderts. Zuletzt wurden die Quellen von Ludwigs Kaiserkrönung in der Dissertation Frank Godthardts an der Universität Hamburg im Wintersemester 2007/2008, welche in überarbeiteter Fassung vorliegt , analysiert. Er kam zu dem Ergebnis, dass die Rolle des römischen Volkes in vielen historischen Werken überschätzt wurde. Allerdings ist nicht von der Hand zu weisen, dass dem römischen Volk anlässlich der Kaiserkrönung Ludwigs, an welcher Papst Johannes XXII. nicht beteiligt war, eine gewisse Rolle zukam.

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