Die Schlacht bei Verdun in der Literatur. Zu Arnold Zweigs Antikriegsroman 'Erziehung vor Verdun'

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Historisches Seminar), Veranstaltung: Die Schlacht bei Verdun 1916, Sprache: Deutsch, Abstract: In der literaturwissenschaftlichen Forschung gibt es eine Vielzahl von wissenschaftlichen Aufsätzen, Monographien und Sammelbänden, die sich thematisch mit den Kriegsromanen der Weimarer Republik auseinandersetzen. Während einige Romane, insbesondere Remarques 'Im Westen nichts Neues', eingehend untersucht worden sind, hat die Forschung weniger populären Werken bislang nur geringe Aufmerksamkeit geschenkt. Dies gilt insbesondere für Arnold Zweigs Antikriegsroman 'Erziehung vor Verdun' (1935), dessen Handlungsschauplatz - die Schlacht bei Verdun - bis heute symbolisch für die Sinnlosigkeit der Materialschlachten und das massenhafte Sterben im Ersten Weltkrieg steht. Zweig konzentriert sich in seinem Roman auf den Desillusionierungs- und Erziehungsprozess des jüdischen Schriftstellers Bertin, der durch seine Erlebnisse als Armierungssoldat bei Verdun allmählich erkennt, dass seine idealistischen Vorstellungen vom Krieg und der wilhelminischen Armee nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Eine detaillierte Analyse des Romangeschehens im Hinblick auf dessen kriegskritische Haltung und die Darstellung der Schlacht bei Verdun ist, bis auf vereinzelte Beiträge, noch nicht vorgenommen worden. Diese Lücke in der Forschung soll in der vorliegenden Arbeit geschlossen werden. Bei der Interpretation des Romans werden zwei Leitfragen im Vordergrund stehen: Wie interpretiert Arnold Zweig die Ereignisse der Schlacht bei Verdun im Hinblick auf die Erziehung seiner Hauptfigur Bertin? Und inwiefern wird durch dieses Vorgehen eine kriegskritische Haltung eingenommen?