Die Socke

Beim Anblick einer roten Socke fällt dem Autor ein aufregender Tag aus seiner Kindheit ein und er beschließt, das Ereignis zu Papier zu bringen. Im stillen Kämmerlein, unbemerkt von seiner Frau und dem Rest der Welt, lässt er delikate Jugenderinnerungen aus den 50er- und 60er-Jahren wieder auferstehen, erinnert sich an sein erwachendes Interesse am weiblichen Geschlecht, die derbe Umgangssprache auf dem Dorf, die rustikalen Sitten und den Umstand, dass er und seine Kumpane damals selber herausfinden mussten, dass der Klapperstorch ein Weihnachtsmann ist. Irgendwo zwischen Günther Grass¿ »Blechtrommel« und Rosemarie Nitribitt, der legendären Prostituierten aus Frankfurt, werden erste Erfahrungen gemacht und Erkenntnisse gewonnen, die aufgeregt in die reale Welt einsortiert werden müssen. Dies alles zwischen dem traditionell geordneten Familienleben der Adenauer-Epoche ¿ mit Oma, einer Kriegerwitwe, dem jüngeren Bruder und dem neuen Wasserklosett im Flur, dem kriegsversehrten Onkel (der von anderen Dingen erzählt als der Pfarrer), Konfirmation, Politik und Schule: 15 Jahre Dorfstudium, das Streben in eine Zukunft, die weit hinter dem Mond zu liegen schien. Es geht um den besten Freund, Arschlöcher, kluge Mädchen, Großmutters Leidenschaft für den schönen J. F. K., Papisten und Protestanten, Klaus (dem fast der Finger abgebissen wurde), Ilse mit den Fusseln zwischen den Zehen, Frauen mit Hinterbacken wie Kutschenpferde, die Frage, ob Wichsen dumm macht oder gar die Anzahl an »Schüssen« limitiert ist, Haarbüschel wie Handfeger in Achselhöhlen und all die »uralten Menschen«, die damals noch jünger waren als der Autor heute.

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