Die UNCED-Konferenz in Rio De Janeiro und die Agenda 21 (1992). Eine kritische Betrachtung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 1,7, Universität Osnabrück, Veranstaltung: Ökonomie und Nachhaltigkeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Die UNCED (United Nations Conference on Environment and Development) ist die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung. Die auch als Erdgipfel bekannte UNCED eröffnete ihrer Zeit - sie fand vom 3. bis 14.06.1992 in Rio de Janeiro statt (www.un.org 1997) - völlig neue Dimensionen der weltweiten Zusammenarbeit. Vorherige Konferenzen wie die UNCHE in Stockholm (1972) werden als Vorreiter, aber keinesfalls als in der Größenordnung ebenbürtig gehandelt. In Rio kamen über 19 000 Teilnehmer zusammen. Darunter waren Regierungsvertreter von 178 Staaten und 2400 Mitarbeiter verschiedenster Nichtregierungsorganisationen (NGO), worin ein weiteres Debüt besteht: nie zuvor wurden NGO's derart in die Vorbereitungsprozesse einbezogen. Auch die Medienwelt steuerte ihren Teil bei, indem die Öffentlichkeit schon im Vorfeld umfassend informiert und aufgeklärt wurde und so gäbe es kaum einen, 'der noch sagen kann, er hätte über die Lage der Menschheit und der Schöpfung nicht Bescheid gewusst' (Engelhardt & Weinzierl 1993, 1). 7000 Journalisten sorgen vor Ort dafür, dass die stetige Information auch während der Konferenz gesichert ist (Engelhardt & Weinzierl 1993, 4). Auch, wenn alleine die Information der Menschen als Erfolg angesehen werden kann, so waren die Erwartungen an die UNCED doch viel höher. Die angereisten Vertreter/Innen sollten in den zwölf Konferenztagen über Fragen vieler Themengebiete, von der Abholzung der Tropenwälder über Emissionsregelungen und Desertifikation bis hin zum Artensterben, entscheiden und nennenswerte Erfolge verkünden - so jedenfalls die allgemeine Erwartung - und ein neues Wirtschaftsmodell einführen, das nicht auf Expansion und Gewinn abzielt, sondern auf Entwicklung, Ressourcen- und Umweltschutz im Sinne der nächsten Generationen (Engelhardt & Weinzierl 1993, 108). De facto gab es eher schwammige Ergebnisse, deren Wert an anderer Stelle diskutiert werden soll. Zum einen die 700 Seiten umfassende Agenda 21 und zum anderen drei Deklarationen und eine 'Beinahedeklaration'. Alle Ergebnisse wurden mit besonderem Augenmerk auf ihre Nachhaltigkeit erarbeitet, die man seit dem Brundtland-Bericht als Muss für jede Form von Entwicklung angesehen hatte. Im Brundtland-Bericht, dem Abschlussbericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (1987) wird Nachhaltigkeit so definiert: 'Sustainable development meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs.'

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