Die Welt verliert ihre Farbe

Wüsten sind mystisch und geheimnisvoll. Landete doch ein Flieger in einer Wüste, traf einen kleinen Prinzen mit dem er sich über Sterne und Rosen unterhielt, vor allem über eine besondere Rose auf einem bestimmten Stern. Der Prinz erzählte aus seinem Leben und seinen Begegnungen in einer anderen Welt. Passend zur Wüste, auch eine andere Welt, die nicht mit den üblichen Maßstäben hinsichtlich »Wohnen« und »Leben« verglichen werden kann. Das Thema »Wüste« in dieser Trilogie, die erste Ausgabe liegt vor, hat mit dem Flieger und dem Prinzen nichts zu tun, mit dem der Magie der Wüste schon. Wobei das nur zur Hälfte stimmt. Ich wollte eine Geschichte über die Sahara schreiben, ob der Anstieg des Meerspiegels aufgrund der Polabschmelzungen vermeidbar ist, wenn Meerwasser in diese Wüste geleitet wird. Es dort wieder ein Meer gibt, wie einst vor einigen Jahrtausenden. Also beauftragte ich mein kleines Team, mir möglichst viele Informationen zu Klimaveränderungen, Abschmelzen der Eisberge, zur Sahara und zu etwaigen Auswirkungen eines neuen Meers in Afrika zu besorgen. Doch dann kam Corona. Und mit Corona, während der festgebundenen Zeit in den eigenen vier Wänden, kam die Idee, eine Bilddatenbank mit Wüstenmotiven zu erstellen. Eine Bilddatenbank aus der Freunde, Bekannte, Verwandte, Nachbarn, Mitmenschen jeweils zwanzig Motive auswählen und zu jedem Motiv einen kurzen »Empfindungssatz« formulieren sollten. Der Satz musste die Meinung, Verbindung, Interpretation, Gefühlswelt widerspiegeln: »Warum gerade dieses Motiv?« Der Fantasie durften keine Grenzen gesetzt werden. Wir erstellten eine Datenbank mit über 100.000 Wüstenmotiven. Die Teilnehmer konnten online darauf zugreifen, ihre Wahl treffen. Außer der Mengenbegrenzung und alles was bezogen auf ein ausgewähltes Motiv spontan einfällt, das in einen kurzen Satz packen, gab es keine Auflagen. Als Information war lediglich vorgegeben, sich vorzustellen: »Die Wüste breitet sich aus, auch wegen des Klimawandels und den langanhaltenden Dürreperioden, eines Tages wird sie Europa erreichen. Was bedeutet das?« Alle Befragten machten mit. Einige wählten in ihrer Euphorie viel mehr Bilder aus. Schwierigkeiten gab es beim Verfassen des Empfindungssatzes. Manche berichteten über ihre Intentionen hinsichtlich eines ausgewählten Motivs, die, würde man sie aufschreiben, sicherlich mehr als eine DIN A 4-Seite füllen würden. Die Kunst war es, einen Satz zu formulieren, der möglichst alle Empfindungen abdeckt. Das hat nicht durchweg, aber überwiegend geklappt. Es entstanden viele Sätze, die in Sprechblasen in den einzelnen Bildern dargestellt sind und die, immer in Verbindung mit dem Bildmotiv, einen Interpretationsspielraum aufweisen. Der Spielraum reicht tief ins Esoterische und Spirituelle hinein. Interpretationshilfen bieten die Einführungstexte pro Kapitel, die zusammen mit den Teilnehmern erstellt wurden.

Jo Specht ist ein Pseudonym für Gerd Zimmermann. Seit seiner Kindheit schreibt er Kurzgeschichten und gestaltet Comics. Daraus resultieren seine berufliche Tätigkeiten: Dozent für Kommunikationswissenschaften, Autor und Journalist. Entsprechend der These »Ein Bild sagt mehr als tausend Worte« ergänzt er seine Texte mit Comic-Motiven und Karikaturen. Lebt in der Schwarzwaldstadt Gengenbach. Unter dem Pseudonym hat er schon mehrere Bild-Text-Dokumentationen (DOKUS) über humorvolle bis weniger humorvolle Ereignisse veröffentlicht. Mehr Informationen unter jospecht.de, mobilpress.de, schwarzwald-satire.de.

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