Die deutsche Binnenkolonisierung der Sierra Morena und Niederandalusiens im 18. Jahrhundert

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: gut, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Veranstaltung: Landeskunde Spaniens, Sprache: Deutsch, Abstract: Die sich im Laufe der vergangenen Jahrhunderte im Ausland in den verschiedensten Weltregionen gebildeten deutschen Kolonien und Sprachinseln waren von jeher Objekte der Forschung und des öffentlichen Interesses, welches sich jedoch regelmäßig primär auf bis heute überdauernde und kulturell sowie sprachlich persistente kulturelle Exklaven bezieht. Als weniger bekannt und mit weitgehendem öffentlichen Desinteresse belegt können indes einige historische Kolonisationsprojekte und -siedlungen bezeichnet werden, welche die aus dem Mutterland tradierte kulturelle Identität im Zuge von Assimilationsprozessen mittlerweile verloren haben, und deren ursprüngliche Wurzeln sich in der sich heute darstellenden kulturellen Landschaft nur noch schwerlich ableiten lassen. Doch nichtsdestotrotz sind es vielleicht gerade diese Gebiete, welche Forschern der verschiedensten Fachrichtungen interessante Ansatzpunkte liefern können, da auch der Verlust kultureller Identität unter dem Einfluss einer fremden Umwelt als Prozess wichtige Erkenntnisse zu liefern im Stande sein mag. Die vorliegende Arbeit nun beschäftigt sich mit einem Siedlungsprojekt des 18. Jahrhunderts im südlichen Spanien, namentlich in Niederandalusien sowie der Sierra Morena, welches den genannten Merkmalen weitgehend entspricht. In einem ersten Teil werden hierzu die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Voraussetzungen darzustellen sein, welche zur Realisierung eines Kolonisierungsvorhabens dieser Größenordnung führte, sowie die konkrete Vorgeschichte des Projektes. Nach einer sich anschließenden Abhandlung des Besiedlungs- und Konsolidierungsprozesses werden die den Kolonien eigenen individuellen Strukturen und Eigenheiten - in Abgrenzung zu ihren altspanischen Nachbargemeinden - näher beleuchtet und erklärt werden. Hierauf wird die Sprache auf den Prozess der kulturellen Angleichung und die noch heute erhaltenen persistenten Strukturen und Eigenheiten der ehemaligen Abstammungen kommen. Das Interesse liegt hierbei auf der Frage, inwieweit sich auch Jahrhunderte nach dem erwähnten Verlust der kulturellen Identität an verschiedenen Merkmalen noch die historische Sonderstellung der Kolonien ablesen lässt.

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