Die (gebrochenen) Versprechen der Moderne und die Zukunft der Geschichte. Zur Geschichtsphilosophie Ricœurs – mit Blick auf Kant, Levinas und Derrida

Das Ende der Geschichte ist bekanntlich immer wieder ausgerufen worden. Ungeachtet dessen fühlte sich Ricoeur dazu verpflichtet, den praktischen Implikationen jener Versprechen treu zu bleiben, die man mit der Moderne verknüpft hat. Dieser Aufsatz zeigt, dass die Verbindlichkeit dieser Versprechen für Ricoeur noch immer auf dem Spiel steht. Dass speziell die europäische Geschichte nurmehr als ein Friedhof nicht gehaltener und ? zumal in »globaler« Hinsicht ? kaum mehr glaubwürdiger Versprechen zu betrachten ist, will Ricoeur nicht hinnehmen. Das Profil seiner daraus sich ergebenden Geschichtstheorie in praktischer Absicht wird in diesem Aufsatz mit besonderer Rücksicht auf das geschichtskritische Denken von Levinas aufgezeigt.