Die neue Sophie

Erlers Roman ist ein weiblicher Entwicklungsroman als Antwort auf Rousseaus Erziehungsroman "Emile" und dessen bürgerlich pädagogische Maximen. Sie hatten Geltung für das 19. Jahrhundert und in Deutschland bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Der Roman stand am Anfang der Frauenbewegung in Folge der 68er Unruhen. Entsprechend offen zeigte er sich für die Suche nach neuen weiblichen Identitäten. Diese Offenheit in der Suche macht das Buch in vielfacher Hinsicht zu einer Provokation nicht nur angesichts hergebrachter Männerrollen und scheinbar fragloser gesellschaftlicher Strukturen, sondern auch innerhalb der sich herausbildenden neuen Frauenbewegung. Ein Roman, der auch 50 Jahre nach seinem ersten Erscheinen kaum etwas von seiner Aktualität eingebüßt hat.

Ursula Erler veröffentlichte neben Romanen "Die neue Sophie", "Lange Reise Zärtlichkeit", "Vertrauensspiele", "Rendezvous jenseits der Grenze", "Auch Ehen sind nur Liebesgeschichten" die Essaybände "Mütter in der BRD", "Zerstörung und Selbstzerstörung der Frau, Emanzipationskampf der Geschlechter auf Kosten des Kindes". Ursula Erler wurde 1942 in Köln geboren, sie heiratete 1968 und hat zwei Töchter geboren. Sie studierte in Köln und Bonn Germanistik, Theaterwissenschaft und Theologie. Ab 1970 engagierte sie sich in der Frauenbewegung.

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