Diokletian und die Christenverfolgung

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der folgende Text versucht, die zentralen Fragestellungen und Problematiken der diokletianischen Christenverfolgung genauer zu beleuchten und diverse Herangehensweisen an die bis heute nicht eindeutig klargestellten Geschehnisse des ausgehenden 3. Jahrhunderts vorzustellen. Hierbei dominiert das Rätsel um die Motive und Ziele der Maßnahmen, wobei sich die Darstellungsweisen des Sachverhaltes von bloßem Zufall des Beginns der Verfolgungen bis hin zur Absicht einer systematischen Ausrottung des Christentums erstrecken und reichlich Zündstoff in einer kaum noch zu überblickenden Diskussion um die diokletianische Christenverfolgung geben. Damit eng verbunden ist die Frage nach dem erstaunlich späten Zeitpunkt der Verordnungen gegen die Christen, die erst am Ende der Regierungszeit und kurz vor der Abdankung Diokletians und Maximians erlassen wurden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Urheberschaft der Verfolgungen und die Frage, ob Diokletian selbst als Initiator der folgenschweren Edikte verantwortlich gemacht werden kann, oder er vielmehr eine Marionette in den Machenschaften des Galerius, seines angeblich tollwütigen Caesaren des Ostens, war. In einem letzten Punkt wird schließlich auf die Auswirkungen der Verfolgung auf die Christen und die Durchführung der Erlasse im Reich kurz eingegangen. Weitere immer wieder thematisierte Streitpunkte unter den Historiker bilden außerdem die Glaubwürdigkeit des lateinischen Rhetoriklehrers und christlichen Apologeten Laktanz und der Vergleich der Aussagen mit Euseb, dem Vater der Kirchengeschichte, was im Folgenden zu gegebenem Anlass berücksichtig wird.