Down-Syndrom und Zweitspracherwerb - Entwicklung von Förderansätzen

Examensarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Rehabilitationswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit will Methoden des frühen Zweitspracherwerbs und ihre positiven Auswirkungen auf Kinder mit Down-Syndrom aufweisen, um daraus Förderansätze abzuleiten. Der Schwerpunkt liegt also nicht in den Stufen des Erst- oder Zweitspracherwerbs bei Kindern mit oder ohne Down-Syndrom. Die umfangreiche Auseinandersetzung in der Fachliteratur belegt, dass die Thematik der Zweisprachigkeit bei Kindern ohne Down-Syndrom in der linguistischen Fachliteratur kontrovers diskutiert wird. Der frühe Zweitspracherwerb von Kindern mit Down-Syndrom wird jedoch in der sonderpädagogischen Literatur kaum thematisiert. Das erste Ziel, das in der Arbeit verfolgt wird, ist es, eine Arbeitsdefinition von Zweisprachigkeit zu schaffen. Daher erfolgt ein systematischer Versuch einer einheitlichen Darstellung der in der Fachliteratur unsystematisch gebrauchten Begriffe um Zweisprachigkeit. Diese Vorgehensweise ist meines Erachtens unumgänglich und erfolgt daher sehr detailliert. Somit kann im Weiteren auf diese Begriffe auch im Hinblick auf das Down-Syndrom zurückgegriffen werden. Der Theorieteil skizziert die Forschungslandschaft der Definitionen in der Zweisprachigkeitsdebatte. In dieser Debatte kristallisieren sich zwei Formen heraus: die sukzessive und die simultane Zweisprachigkeit. Im Weiteren geht es darum, Forschungsansätze zur Zweisprachigkeit zu sammeln und zu sondieren. Die sukzessive und die simultane Form der Zweisprachigkeit nehmen in der Arbeit vorrangige Stellung ein und werden mit der sonderpädagogischen Thematik verknüpft. Zusammengefasst werden beide Formen bei Peter Graf (1987)1 unter dem Begriff des frühen Zweitspracherwerbs. Die vorliegende Arbeit beruht daher nicht nur auf dem generellen Begriff des Zweitspracherwerbs, sondern schließt die sukzessive und simultane Form der Zweisprachigkeit bei Kindern mit Down-Syndrom ein. Das Thema des Down-Syndroms in Verbindung mit frühem Zweitspracherwerb wird im deutschsprachigen Raum kaum und im englischsprachigen wenig reflektiert. Daher wird es zum zentralen Anliegen dieser Arbeit. Dennoch wurde der Entschluss gefasst, gerade, weil das Thema wenig Reflektion in der Forschung erfährt, Zweisprachigkeit beim Down-Syndrom mit Hilfe der vorliegenden wenigen Studien und der Online-Elterninitiative 'Hanen' zum Gegenstand zu machen. Die dritte Intention der Arbeit ist es, aus den Analyseergebnissen der Studien und Erfahrungen der Eltern, schulische Förderansätze zu entwickeln.

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