Edgar Hilsenraths 'Der Nazi und der Friseur' im Holocaust-Diskurs der 1960er und 1970er Jahre. Ein Vergleich der amerikanischen und deutschen Literaturkritik

Die Rezeption des Holocaust mit literarischen Mitteln impliziert stets die Frage, nach welchen ästhetischen, aber auch nicht-ästhetischen Konventionen entsprechende Werke gestaltet werden sollen. Besonders die Herangehensweise in Form der Groteske in Hilsenraths 'Der Nazi und der Friseur' provozierte erhebliche Diskussionen um eine angemessene Verarbeitung der Shoah. Die vorliegende Studie bietet eine vergleichende Analyse der zeitgenössischen amerikanischen und deutschen Literaturkritik, um die jeweils herangezogenen Bewertungskriterien zu untersuchen. Dabei zeigt sich, dass in der amerikanischen Kritik vorrangig literaturimmanente Kriterien, hingegen in der deutschen Kritik auch nichtliterarische Kriterien zur Einschätzung der Qualität des Romans herangezogen werden. Die Literaturkritik der Zeit bietet insofern auch Einblicke in die moralisch gefärbten Darstellungs-Konventionen, welche den Holocaust-Diskurs der 1960er und 1970er Jahre überformten.

Christian Igelbrink studierte die Fächer Germanistik, Geschichte, Erziehungswissenschaft und Medienpädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Nach dem Staatsexamen folgte die Promotion zum Dr. phil. im Fach Alte Geschichte. Gegenwärtig ist er am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Münster tätig.

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