"»Ein äußerst angenehmer Wiener« als »Schirmherr« für die DPV. Über Willi Hoffer und seine Rolle beim Wiederaufbau der Psychoanalyse im Nachkriegsdeutschland "

Willi Hoffers Kontakte zu deutschen Psychoanalytikern werden anhand von Archivmaterial rekonstruiert, wobei sich zwei verschiedene Stränge nachvollziehen lassen: die aus seiner institutionellen Verantwortung für das Int. J. PSA sowie für IPA und British Psycho-Analytical Society resultierenden Beziehungen zur frisch gegründeten DPV, deren Zehnjahresfeier und das Jahrbuch der Psychoanalyse, sowie die spontaner anmutenden freundschaftlichen Kontakte zu Alexander Mitscherlich. Dabei fällt auf, wie er zwischen Berlin und Frankfurt eher moderiert und nach außen hin eine deutliche Parteinahme vermeidet. Im Bruderkampf mit der DPG stützt er die DPV mit allen Mitteln und kann für erstere kaum Verständnis aufbringen. Mit seinen Initiativen ab 1958 bis zu seinem Tod hat er sowohl die Tagungen der Mitteleuropäischen Psychoanalytischen Vereinigungen (ab 1959) auf den Weg gebracht als auch die später erfolgte Gründung der Europäischen Psychoanalytischen Föderation wesentlich mit vorbereitet. Abschließend werden einige Charakteristika Hoffers gewürdigt, die ihn für seine Rolle als »Schirmherr« der psychoanalytischen Nachkriegsentwicklung in der BRD prädestinierten.

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