Eine empirische Untersuchung von Schellings Segregationsmodell

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: 1,3, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Kollektivität und soziale Emergenz III, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Gouverneur Alabamas, George Wallace, prophezeite 1962, auf dem Höhepunkt der Bürgerrechtsbewegung im Süden der USA: ¿Segregation now, segregation tomorrow, segregation forever¿ (Pearson 1998). Ist diese Vorhersage eingetroffen? Meyer beantwortet dies mit Ja, schränkt aber ein: ¿Whites have accepted African American advancement toward equal citizenship rights as long as they don`t move next door ¿(Meyer 2001: vii). Die weiße Bevölkerung hat demnach die Gleichberechtigung ihrer schwarzen Mitbürger akzeptiert. Allerdings endet diese Akzeptanz an ihrer Haustür bzw. in ihrer direkten Nachbarschaft. Obwohl schon sehr viel gegen die Diskriminierung der farbigen Amerikaner getan wurde, ist die Trennung der Nachbarschaften nach der Hautfarbe weiterhin ein nicht zu übersehendes Faktum (Massey/Denton 1987: 802ff). Wissenschaftlich wird sich seit langen mit der ¿Hautfarbenverteilung¿ von Nachbarschaften, der ethnischen Segregation, auseinandergesetzt. Schelling fragte sich bereits in den 1970er Jahren, ob dieser stark angenommene Zusammenhang die entscheidende Erklärung für die Segregation nach der Ethnie darstellt oder ob nicht etwas anderes der Auslöser dafür sei (Buchanan, 2008: 7f). Sein Kernargument ist, dass schon eine geringe Abneigung gegen eine bestimmte Gruppe zu extremer Segregation führen kann. Er zeigt auf, wie das Zusammenspiel individueller Entscheidungen über den Umzug bzw. Nicht-Umzug zu starker Segregation führen kann, obwohl die Akteure diesen Effekt nicht beabsichtigt hatten (Rauch 2002). Ziel dieser Seminarausarbeitung ist, den Code des in der Computersoftware Netlogo implementierten Segregtationsmodells von Schellung begründet zu erweitern. Die Arbeit ist folgendermaßen aufgebaut: es wird der Begriff der Segregation sowie das Segregationsmodell von Schelling dargestellt. Anschließend werden die Einstellung des in Netlogo implementierten Modells sowie die daraus resultierenden Schlussfolgerungen erläutert. Im Anschluss folgt die Begründung der Erweiterung des Modells sowie der Code und die Auswertung der Erweiterung. Im Fazit werden die Ergebnisse zusammengefasst.