'Einer drängelt, drei sterben'. Über die Wirkung von mortalitätssalienten Hinweisen auf Autobahnplakaten

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1,0, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht Autobahnplakate, die zu einem bewussteren Fahrverhalten auf Autobahnen führen sollen. Zum Ende das Jahres 2013 stellte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) neue Autobahnplakate vor. Im Rahmen der Kampagne 'Runter vom Gas' werden mortalitätssaliente Botschaften verwendet, welche bewussteres Fahren fördern sollen. Sie sollen dabei helfen, die Zahl der Verkehrsunfälle und somit die der Opfer durch Autounfälle auf Deutschen Autobahnen zu verringern und die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Angesichts der Tatsache, dass die Zahl der Todesopfer im Vergleich zum Vorjahr annähernd gleich geblieben ist, stellt sich die Frage: Warum gibt es überhaupt Autobahnplakate die uns unseren Tod vor Augen halten? Was sind mortalitätssaliente Botschaften? Was dient als grundlegende Voraussetzung für die Wirkung der Botschaft auf Autobahnplakaten? Welche psychologischen Theorien stecken hinter dem Phänomen? Wurde schon mal empirisch überprüft, ob Autofahrer die Plakate überhaupt wahrnehmen und ob sie tatsächlich eine positive Wirkung auf den Fahrstil haben? Wie effektiv sind die Autobahnplakate mit mortatlitätssalienten Botschaften? In der heutigen Gesellschaft wird persönlicher oder beruflicher Stress oft durch risikoreiches Verhalten, wie Alkohol- und Tabakkonsum oder riskante Fahrstile, kompensiert. Diese Freizeitaktivitäten führen oft zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit Opfer von chronischen Krankheiten zu werden oder durch einen Verkehrsunfall mit Behinderungen leben zu müssen. Die durch Risikoverhalten entstandenen Nachteile und notwendigen Behandlungen kosten das Gesundheitssystem in Deutschland jährlich mehrere Millionen Euro. Seit einigen Jahren versucht der Deutsche Staat aktiv gegen solche Risiken vorzugehen. Die Tabaksteuer steigt beispielsweise jährlich und seit 2003 gibt es in der EU Warnhinweise auf Zigarettenschachteln, die durch mortalitätssaliente (d.h. den Tod vergegenwärtigende) Botschaften den Tabakkonsum einschränken sollen.