Empirische Studie zur Angst von Sportlehrern

Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Sport - Sonstiges, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Angst bei Lehrern? Die gibt es doch gar nicht! Sie darf es gar nicht geben! Wie soll denn ein Lehrer Schüler unterrichten, vor denen er Angst hat? Doch immer mehr Lehrer haben Ängste und wenden sich an psychologische Beratungsstellen oder beginnen eine Psychotherapie. Unter Schulangst kann man nicht länger nur die Angst der Schüler verstehen, sondern auch die des Lehrers. Auch wenn sich in den letzten Jahren die Untersuchungen zum Thema Lehrerangst mehrten, bleibt es immer noch ein Tabuthema. 'Verpönt ist, was einer hat, wenn er es eigentlich nicht haben darf: die Angst des Lehrers vor seinem Schüler [...]. Diese ist eine bedrängende Realität, und eben weil sie eine bedrängende ist, wird sie über weite Strecken verleugnet.' (Brück, 1986, S. 9) Lehrer leiden heutzutage unter Ängsten, da sie einem enormen Belastungsdruck ausgesetzt sind, welcher eine derartige Problematik darstellt, die nicht mehr rein schulintern zu bewältigen erscheint und somit auch ins öffentliche Interesse vorgerückt ist. Tageszeitungen, Fernsehreportagen und andere Publikationen berichten viel zu oft nur über die Folgen dieser Misere: Berufsunzufriedenheit, hohe Krankheitsanfälligkeit und vorzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf, um nur einige zu nennen. Eine Ursachenanalyse wird in den wenigsten Fällen vollzogen. Die Angst des Lehrers als Resultat eines komplexen Anforderungs- und Tätigkeitsprofils bleibt daher unberücksichtigt. Vor allem für Sportlehrer sollte das Phänomen Lehrerangst sehr real sein, da sie einem wesentlich höheren Belastungsdruck ausgesetzt sind als andere Lehrer. 'Sportlehrer? Das sind doch diejenigen, die einen besonders leichten Job in der Schule haben: keinen Stress mit Schülern [...], keinen Ärger mit der Notengebung [...] - keinerlei Unterrichtsvorbereitung [...]. Immer braungebrannt, strahlend vor Energie und Tatkraft [...].' Zugegebenermaßen ein wenig überzeichnet, beschreibt Claus Thomann (2006) das öffentliche Bild des Sportlehrers. Doch werden die Anforderungen an die Tätigkeit des Sportlehrers selten realistisch eingeschätzt. Da die Diskrepanz zwischen der kaum überschaubaren psychologischen Literatur zum Thema Angst und den sehr übersichtlichen Publikationen zum Thema Lehrerangst - Sportlehrerangst nicht befriedigend sein kann, sollte vor allem die empirische Sozialforschung Aufklärungsarbeit leisten.