Ethik als Marketinginstrument? Vereinbarkeit von Unternehmensethik und Unternehmenserfolg

Masterarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich BWL - Unternehmensethik, Wirtschaftsethik, Note: 1,7, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die zentrale Zielstellung dieser Masterarbeit liegt darin, eine Analyse der Wirksamkeit von Unternehmensethik auf den Unternehmenserfolg vorzunehmen, um nachfolgend zu diskutieren, inwieweit Unternehmensethik vereinbar mit dem Unternehmenserfolg ist. Basierend auf der Problemstellung und der Themenrelevanz ergibt sich die Frage, ob es eine Kausalität zwischen Unternehmensethik und -erfolg gibt. Dazu werden folgende Forschungs-fragen mithilfe von Fallbeispielen und Studien beantwortet: Welche Wirksamkeit hat Unternehmensethik auf den Unternehmenserfolg? Ist die Unternehmensethik eine Unternehmenspolitik, oder ist diese auch eine gelebte Unternehmenskultur? Das Spannungsfeld, welches sich durch die duale Fokussierung von Unternehmen auf ökonomische Erfolgsziele und ethischen Ansprüchen ergibt, bildet nur scheinbar eine Dichotomie und ist einer komplexen Dynamik aus inneren und äußeren Faktoren unterworfen. Die Unternehmen müssen sich in erster Linie weiterhin an ihren Ergebnissen messen lassen, jedoch fließen moralische, ethische und ökologische Maßstäbe in die Bewertung der Leistung des Managements ein. Dem zugrunde liegt die Konflikthypothese, welche eine Kausalbeziehung postuliert, dass aus der Verbesserung der moralischen Qualität unternehmerischen Handelns eine negative Wirkung auf den Unternehmenserfolg folgt. In diesem Zusammenhang wird der Einsatz von Unternehmensethik als Kostenfaktor gesehen, welcher zumindest in einer kurzfristigen Betrachtung einen Nachteil im marktwirtschaftlichen Wettbewerb darstellt. Das Agieren der Unternehmen in einer globalisierten Wirtschaft wird verstärkt im Verhältnis zur Umwelt verstanden, woraus sich externe, moralische Handlungsanforderungen an die Unternehmen ergeben. Der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Beschorner führt diese Entwicklung auf gesteigerte Ansprüche der Gesellschaft zurück, welche sich aus einem Beziehungsgeflecht unterschiedlichster Anspruchsgruppen bilden. Gleichzeitig ergibt sich bei Betrachtung der Unternehmensziele die Problematik, dass ethische Verpflichtungen nur schwer messbar sind - statt quantitativen wirtschaftlichen KPIs bedarf es qualitativer Bewertungen. Die etablierten internen und externen Unternehmensberichte sind dafür nur eingeschränkt geeignet und müssen erweitert werden. Hierfür ist eine detaillierte Auseinandersetzung der Unternehmen mit ethischen Grundsätzen erforderlich, um sich der eigenen ethischen Verpflichtungen bewusst zu werden.