Ethnizität als Wurzel allen Übels? Die Relevanz von Ethnizität im nordirischen Konflikt

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg (Soziologie), Veranstaltung: Migration und Ethnizität, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Jahrzehnten, manche würden behaupten Jahrhunderten, prägt der Nordirlandkonflikt das gesellschaftliche und politische Leben auf der irischen Insel bis heute. Obgleich sich anzudeuten scheint, dass die nordirische Bevölkerung bereit ist, über ethnisch-konfessionelle Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten, lässt vor allem die Brexit Debatte alte Konfliktlinien wieder deutlich werden. So versprechen sich manche Republikaner von der Verlegung der Zollgrenze zwischen Irland und Großbritannien in die irische See eine allmähliche Loslösung Nordirlands von Großbritannien, während Unionisten genau dies befürchten. Bedeutet das, es gibt noch immer eine Spaltung in 'die und wir'? Verläuft der Konflikt noch immer entlang ethnischer Grenzen und lässt sich aus diesem Grund nicht beilegen? Die aktuelle Situation verdeutlicht einmal mehr, welch relevante Rolle Ethnizität im Nordirlandkonflikt eingenommen hat und einnimmt. Inwiefern spielte Ethnizität eine Rolle für die im nordirischen Konflikt involvierten Gruppen sowie die Bevölkerung und deren Alltag? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Hausarbeit und soll mit Hilfe von Einschätzungen aus der Wissenschaft bezüglich 'Ethnizität' und dem 'Fall Nordirland' konkretisiert und erläutert werden. Geprüft werden soll, welche Relevanz konkret die Ethnizität für die beteiligten Gruppen und Individuen und somit für den Verlauf des Konfliktes hatte.