Europäische Währungspolitik nach dem Ende des 'Bretton-Woods-System'

Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Globalisierung, pol. Ökonomie, Note: 1.3, Freie Universität Berlin (Otto - Suhr - Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Am 15. August 1971 gab US-Präsident Nixon in einer sonntäglichen Fernsehansprache an die Nation bekannt, dass die USA die Golddeckung des Dollars aufheben. Die Verpflichtung der USA, internationale Dollarguthaben zu einem festen Satz von 35 Dollar pro Feinunze einzutauschen, hatte bis dahin einen zentralen Stützpfeiler des Nachkriegsfinanzsystems gebildet, das 1944 auf der Konferenz von Bretton Woods in Kraft gesetzt worden war. Nixons einseitige Ankündigung versetzte ihm den Todesstoß. Dies war einer der wichtigsten Wendepunkte in der Geschichte des Nachkriegskapitalismus und der Anfang einer neuen europäischen Währungspolitik. Die folgende fünfzigjährige europäische Währungsgeschichte zeigte aber weder Kontinuität, noch war ein roten Faden erkennbar. Ambitionierte Vorhaben wie der Werner Plan wurden auf den Weg gebracht, scheiterten aber ebenso abrupt. Vielversprechende Ansätze wurden fallengelassen, und immer wieder schien die Währungsintegration bei Null anzufangen. Modelle wie das Europäische Währungssystem, konnten über einen längeren Zeitraum die gewünschte Währungsstabilität in Europa nicht erreichen. So war die Geschichte europäischer Währungspolitik nach 1971, von Krisen geschüttelt und von Uneinigkeit geprägt. Die Dominanz der D-Mark und andere Faktoren brachten Europa von der, in den sechziger Jahren entwickelten Theorie des optimalen Währungsraumes bzw. des Gelingen eines gemeinsamen Währungsraums, immer weiter weg. Erst der Weg zur Europäischen Währungsunion brachte neue Hoffnung, hohe Erwartungen und die Möglichkeit, dem Ziel Geldwertstabilität, wieder näher zu kommen.