Evangelische Kirche im Dritten Reich. Deutsche Christen und Bekennende Kirche im Zwiespalt zwischen Anpassung und Widerstand

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits während der Mitte der Zwanziger Jahre, noch lange Zeit vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Januar 1933, begannen sich innerhalb der deutschen Evangelischen Kirche verschiedene theologische Strömungen zu bilden. Diese beginnende, inhaltliche wie organisatorische Zersplitterung, der nur locker im Deutschen Evangelischen Kirchenbund zusammengeschlossenen Protestantischen Kirche, sollte sich bis zur Machtübernahme weiter verschärfen und mit der Einführung des so genannten Arierparagraphen für protestantische Geistliche erstmals besonders deutlich zum Vorschein kommen. Bevor diese Spaltung jedoch derart offenkundig wurde, herrschte zum Eintritt der NSDAP in die Regierungsverantwortung eine fast durchgehend positive Stimmung unter den evangelischen Kirchenführern und in den Landeskirchen. ¿Eine starke nationalsozialistische Führung ließ die Wiedereinkehr von Ruhe und Ordnung im Land erhoffen und schien Garant dafür zu sein, dass Marxismus, Liberalismus und Atheismus in die Schranken verwiesen wurden¿ Verschiedene Haltungen zu den fortwährenden Gleichschaltungs- und Instrumentalisierungsversuchen und nicht zuletzt zur Einbindung der nationalsozialistischen Rassenideologie in das kirchliche Leben, führten während der weiteren Entwicklung zur Trennung, wobei zwei Hauptgruppierungen hervorzuheben sind. Hierbei handelte es sich um die ¿Deutschen Christen¿ auf der einen und die ¿Bekennende Kirche¿ auf der anderen Seite. Ziel dieser Arbeit soll sein, die unterschiedlichen Entwicklungen beider Organisationen in einem kurzen Überblick zu betrachten, ihre gegensätzlichen Auffassungen und daraus resultierenden Handlungsweisen darzulegen und anhand dessen ein Fazit im Bezug auf ¿Anpassung oder Widerstand¿ zu ziehen.