Fachdidaktische Analyse des Märchens Fundevogel

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 2,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Neuere Deutsche Literatur), Veranstaltung: Fachdidaktische Übung, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Märchen Fundevogel handelt von einem Findelkind mit besagtem Namen, das von einem Förster eines Tages weinend auf einem Baum gefunden wird, auf den es von einem Raubvogel getragen wurde. Der Förster nimmt es mit und zieht das Kind neben seinem Töchterchen Lenchen wie ein eigenes Kind auf. Die beiden verstehen sich sehr gut und pflegen einen äußerst vertrauten Umgang, als wären sie richtige Geschwister. Eines Tages vertraut die Köchin, die alte Sanne, Tochter Lenchen an, dass sie Fundevogel zu kochen beabsichtigt. Nachdem Lenchen den Fundevogel von der Absicht der Köchin unterrichtet hat, beschließen die Beiden zu fliehen. Die Köchin lässt sie von den Knechten suchen, aber Lenchen und Fundevogel entgehen den Männern durch drei Verwandlungen. Zuerst verwandeln sie sich in einen Rosenstock mit einem Röschen, anschließend in eine Kirche und eine Krone. Nachdem die Männer zweimal ohne Ergebnis nach Hause gekommen waren, macht sich die Köchin Sanne beim letzten Mal auf die Suche. Die Kinder verwandeln sich dieses Mal in einen Teich und eine Ente. Beim Versuch den Teich auszutrinken, wird die Köchin von der Ente ins Wasser gezogen und ertrinkt, woraufhin die Kinder erleichtert den Heimweg antreten. Der Fundevogel (aufgeschrieben von den Brüdern Jakob und Wilhelm Grimm) ist durch die typischen Merkmale der Gattung Märchen zuzuordnen. Folgende märchentypische Kennzeichen finden sich im Fundevogel: Zunächst beginnt das Märchen mit den Worten 'es war einmal', ist also in keiner Form zeitlich festgesetzt. Ebenso findet sich keine genaue Ortsangabe, es werden lediglich der Wald und das Haus des Försters als Orte der Handlung genannt. Diese zeitliche und örtliche Ungebundenheit ist ein typisches Merkmal für Märchen, wenn nicht das Merkmal von Märchen schlechthin. Zu Beginn der Geschichte findet sich ein Raubvogel , der einer schlafenden Mutter das Kind wegnimmt und es auf einen hohen Baum setzt. Auch hierbei handelt es sich um ein typisches Merkmal, nach dem Tiere als überdurchschnittlich stark dargestellt werden.

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