Fallstudie zum spontanen Schreiben

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: keine, Universität Koblenz-Landau, Sprache: Deutsch, Abstract: Schrift dient der Kommunikation und besteht aus einem graphischen Zeichensystem, Schrift kann daher als zeit- und raumunabhängiges Kommunikationsmittel genutzt werden. Unser Schriftsystem besteht aus einzelnen Buchstaben, die jedem Einzellaut eines Wortes e in graphisches Äquivalent, Buchstabe/Graphem, zuordnen. Einzelnen Sprechlauten, Phoneme, werden einzelne oder mehrere Buchstaben zugeordnet. Die Problematik besteht dabei darin, dass der gesprochene Laut (Phon) nicht hundertprozentig mit dem schriftlichen Abbild (Graphem) übereinstimmt, da es wesentlich mehr Phone als Buchstaben gibt. Somit besteht die Leistung beim Schreiben im Kodieren und beim Lesen im Dekodieren, dazu müssen beide, Leser und Schreiber, jedoch größten Teils über das gleiche Wissen verfügen. Erschwerend ist bei diesen Prozessen, die phonemische Mehrdeutigkeit, das heißt, dass für mehrere ähnliche Laute (Phoneme) ein Graphem (Buchstabe) verwendet wird und wiederum die graphemische Mehrdeutigkeit, wobei für einen Laut (Phon) mehrer Grapheme (Buchstaben/-kombinationen) verwendet werden. In vielen Lebensbereichen findet die Schrift Verwendung, gerade in unserer heutigen kapitalistisch-westlichen Welt ist das Beherrschen der Schrift eine grundlegende Fertigkeit. Mit Hilfe der Schrift können wir uns Erleichterung schaffen, indem wir Fakten, Gedanken, Emotionen und vieles andere festhalten und mit anderen kommunizieren können. Kinder die sich mit Schrift auseinandersetzten, haben begriffen, dass die Schrift eine Form von Kommunikation ist und werden auf Grund dieses Wissens angetrieben. Schreibanlässe können dem spontanen oder freien Schreiben zugeordnet werden. Unter spontanem Schreiben wird der allein vom Kind ausgehende Anstoß zum Schreiben verstanden. Somit schreibt das Kind auf, was es mitteilen möchte unter Verwendung der ihm bekannten Zeichen Kenntnisse. Das Kind schreibt frei, dass heißt, es liegt allein beim Kind selbst, was es schreibt, welchen Inhalt, wie lange und welche Form das Geschriebene besitzt. Dieser Vorgang geschieht spontan, ohne Hilfe von Erwachsenen oder Schreibvorlagen. Im Gegensatz dazu steht das freie Schreiben, hier kann ein gezielter Anstoß von außen, dass heißt von Eltern, Erziehern oder Lehrern, die Ursache für das Schreiben des Kindes sein. Jedoch kann das Kind in recht hohem Maße über Länge, Form, Inhalt oder Stil des zu Schreibenden entscheiden, somit besteht ein deutlicher Untersied zum angeleiteten oder zielgerichteten Schreiben. [...]

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