Fehlerverarbeitung bei Patienten mit einer schweren Depression

Fehlerverarbeitungsprozesse und die zugrunde liegenden neurobiologischen Mechanismen sind seit Jahren Gegenstand wissenschaftlichen Interesses. Fehlerverarbeitung wird den exekutiven Funktionen zugerechnet, deren wichtigste neurobiologische Korrelate im präfrontalen und anterioren cingulären Kortex liegen. Dort werden Handlungsabläufe auf ihre Richtigkeit hin überprüft und bei Fehlern wird ein Signal generiert, das diesen Fehler anzeigt, die error related negativity (ERN). Bei Patienten mit einer schweren Depression geben wissenschaftliche Befunde klare Hinweise auf Störungen der exekutiven Kontrollfunktionen, und bildgebende Verfahren zeigen bei Depressiven eine verminderte Aktivität im Bereich des präfrontalen Kortex und des anterioren Cingulums. Mittlerweile gibt es auch eine Vielzahl neuropsychologischer Untersuchungen, die eine deutliche Beeinträchtigung depressiver Patienten bei Fehlerrückmeldung (negativem Feedback) zeigen. Die Idee dieser Arbeit besteht darin, mit Hilfe der Elektrophysiologie Psychopathologie messbar zu machen, das heißt, ein elektrophysiologisches Korrelat für veränderte kognitive Prozesse in der Depression zu finden.

Petra Beschoner studierte an der Universität Ulm Humanmedizin und ist seit 2004 als Ärztin in Weiterbildung in der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie III der Universität Ulm tätig. 2006 promovierte sie dort unter Prof. Dr. Dr. M. Spitzer mit vorliegender Arbeit an der Schnittstelle von Neurowissenschaft und Psychiatrie.

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