Fernseharbeit

Welche Entscheidungen - kreativer, praktischer, technischerund finanzieller Art - machen einen Film zu dem, was er ist? Johannes Sievert dokumentiert am Beispiel von Dominik Grafs 'Im Angesicht des Verbrechens' die Entstehung und dieverschiedenen Stadien einer Filmserie. Texte und Interviews von und mit Dominik Graf und den maßgeblich an der Serie beteiligten Mitarbeitern, Redakteuren und Producern, dem Kameramann, dem Ausstatter, der Cutterin, den Komponisten und den Schauspielern geben Einblicke in die komplexen Abläufe und Zusammenhänge einer Film- und Fernseharbeit in Deutschland. Ergänzt wird der Band u.a. durch eine Filmografie und ein Glossar mit den wichtigsten fimtechnischen Fachbegriffen.

Dominik Graf, geboren 1952 als Sohn der Schauspieler Selma und Robert Graf, studierte in seiner Geburtsstadt München Musikwissenschaften und Germanistik, und wechselte anschließend an die Hochschule für Film und Fernsehen München. Dort erlernte er das Handwerk des Regieführens, machte sich aber auch als Schauspieler und Drehbuchautor einen Namen. Für seinen Abschlussfilm Der kostbare Gast (1979) erhielt Graf den Bayrischen Filmpreis in Gold (Beste Nachwuchsregie). Neben zahlreichen Produktionen fürs Fernsehen (Der Fahnder 1983-1991, mehrere Folgen für Polizeiruf 110 und Tatort, Hotte im Paradies 2002), bei denen er 'mehr wagen kann, ohne den Wahnsinns-Apparat des Films', bringt Graf unterschiedliche Beiträge auf die große Leinwand, darunter Die Sieger (1994), Der Felsen (2002) und Der Rote Kakadu (2005). Zu seinen persönlichsten Arbeiten gehören die Porträts München - Geheimnisse einer Stadt (2000), eine Hommage an seine Heimat - noch heute lebt er dort - und der Essayfilm Das Wispern im Berg der Dinge - Der Schauspieler Robert Graf, der in Kooperation mit dem Filmkritiker Michael Althen entstand. In dem Episodenfilm Deutschland 09 (2009) führt Graf mit seinem Beitrag ('Der Weg, den wir nicht zusammen gehen') einmal quer durch die Republik und berichtet vom Verfall und Verschwinden ruinöser Gemäuer. Seine mehrteilige Serie Im Angesicht des Verbrechens wurde auf der Berlinale 2010 in der Sektion 'Forum' vorgestellt. Dominik Graf wurde mit den wichtigsten Filmpreisen des Landes ausgezeichnet, darunter der 'Deutsche Fernsehpreis' und der 'Adolf-Grimme-Preis'. Weitere Infos auf Wikipedia oder IMDb. Johannes F. Sievert wurde 1968 in Bielefeld geboren. Er schloss sein Studium der Film- und Fernsehen, Politik-, Theaterwissenschaft mit dem Magister ab, bevor er begann als Aufnahmeleiter, Regieassistent, Car-Captain bei internationalen TV-, Kino- und Werbe-filmproduktionen zu arbeiten. Er war unter anderem für die Regisseure Peter Bogdanovich, Robert Schwentke, Bob Rafelson, Max Färberböck und Dominik Graf tätig. 2002 nahm er als Stipendiat an der internationalen Filmschule Köln sein Regiestudium auf, dass er 2005 beendete. 2007 gründete er zusammen mit zwei Studienkollegen die Pi Filmproduktion mit Sitz in Köln. Zu seinen Credits gehören u.a. die Kurzfilme Nocturne, Singin in the blood, Grund-rauschen, Feuern des Tintenfischschs, Inversion, KomA, sowie Making Ofs für RTL, ARTE, WDR und der Dokumentarfilm Junge Hunde. Zuletzt entstanden die Episode Sinan G für den Dokumentarfilm Zeche is nich. des ZDF und Gangsta Fiction, das Making Of zu der Mini-Serie Im Angesicht des Verbrechens von Dominik Graf. Im Rahmen der Masterclass Non-Fiction der ifs arbeitet er an dem Dokumentarfilm Atemlos.

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