Feste feiern im Jahreskreis als mögliche Form der Gemeinschaftserziehung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik - Sachunterricht, Heimatkunde, Note: Sehr gut, Pädagogische Akademie des Bundes in der Steiermark, Veranstaltung: Fachdidaktik 1 Sachunterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: Kinder zum ICH, zum DU und zum WIR zu erziehen, das sind Forderungen, die seit jeher Brennpunkte der Erziehung, Förderung und Bildungsarbeit darstellen (Sedlak F., 1996, S.7 ff.). Man unterscheidet nun 3 Stufen, auf denen sich Kinder während ihrer Persönlichkeitsentwicklung befinden können.ICH-Stufe: Die ICH-Stufe ist gekennzeichnet durch ausgeprägten Egozentrismus, Arrangements mit der Umwelt zur Aufrechterhaltung des Selbstwertgefühls ohne Beitrag zur Gemeinschaft. Auf dieser Stufe wird grundlegendes Selbstbewusstsein aufgebaut. Es wird geübt, sich in Beziehungen zu einzelnen Personen unterschiedlich zu verhalten. Die egozentrische Wahrnehmung verhindert einen selbstsicheren, unbefangenen Kontakt zum DU. Gemeinschaftliche Aspekte werden vernachlässigt.DU-Stufe: Auf der DU-Stufe ist das Kind bereit zur Einfühlung, aber auch zur Dialogfähigkeit. Dieser Punkt stellt die Vorbedingung für Gemeinschaftsfähigkeit dar.Gefahren:Die Probleme einer übermäßigen Bindung an eine bestimmte Person oder extremer Abhängigkeit treten ans Tageslicht. Ein Egoismus zu zweit wird gelebt.WIR-Stufe: Auf der WIR-Stufe entwickelt sich die Gemeinschaft auf Grund von Selbstbewusstsein und Beziehungsoffenheit. Die Wir-Stufe ist demnach die höchste soziale Stufe. Gefahrenergeben sich aus einer übermäßigen Abgrenzung, eines Geltungsbedürfnisses oder andererseits einer passiven Pseudoidentität durch Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Ins Positive gewendet sind die drei Ziele der Erziehung zum ICH, zum DU und zum WIR ebenfalls Hauptansatzstellen pädagogischen und psychologischen Bemühens.ICH:Hier geht es um die Förderung der Individuation,um das Bewusstmachen der spezifischen eigenen Möglichkeiten. Die Betonung der Individualität, die Abgrenzung von anderen wird besonders von der Differentialpsychologie vollzogen. Ebenso geht es um die Bewusstmachung der individuellen Verantwortung, Autonomie, um die Selbstwerdung im gegebenen gesellschaftlichen Rahmen. Wie der einzelne sich unter bestimmten Rahmenbedingungen entfaltet, ist u.a. Anliegen der Entwicklungspsychologie. DU:Die soziale Wahrnehmung muss von Anfang an unterstützt werden. Dazu gehört das Aufgreifen prosozialer, d.h. entwickelten sozialen Handlungsweisen zugrunde liegender basaler Verhaltensformen. Die Öffnung zur Partnerschaftlichkeit erfordert das empathische Eingehen auf das jeweilige DU, das Erkennen der verbalen und nonverbalen Signale in der Kommunikation.

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