Frauen und Männer im Drama 'DantonsTod' von Georg Büchner
Autor: | Wendland, Hans-Georg |
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EAN: | 9783656320890 |
Auflage: | 002 |
Sachgruppe: | Schule, Lernen Schule, Lernen/Lektüren, Interpretationen, Lektürehilfen |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 28 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 05.12.2012 |
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Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Literatur, Werke, Note: "-", Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: In den Figuren der Frauen und Männer von ¿Dantons Tod¿ spiegeln sich bestimmte Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster, die ihre Beziehungen zueinander entscheidend beeinflussen. Es handelt sich dabei keineswegs um zweitrangige oder nebensächliche, sondern um ganz zentrale Aspekte der Handlung, die ein gebührendes Maß an Aufmerksamkeit verdienen. Das Verhältnis zwischen Frauen und Männern hat auf das Geschehen, soweit es von den männlichen Protagonisten als politische Figuren bestimmt wird, nur geringe Auswirkungen. Auf der Ebene persönlicher Beziehungen mit den Frauen treten uns die Revolutionäre jedoch als Privatpersonen gegenüber. Sie ermöglichen uns Einblicke in ihr Innenleben und offenbaren uns Ausschnitte aus ihrer Gedanken- und Gefühlswelt. Auf diese Weise tritt ihre Komplexität und Widersprüchlichkeit deutlicher in Erscheinung. Weil sie nicht nur als politische Funktionsträger in öffentlichen Räumen auftreten, sondern als menschliche Individuen auch von Ängsten und Zweifeln geplagt werden und wechselnden Stimmungen unterworfen sind, gewinnen sie an psychologischer Tiefenschärfe. Andererseits können Julie und Lucile als ihren Männern in selbstloser Liebe ergebene, unschuldige Opfer der Revolution angesehen werden. Sie verkörpern ein Liebesideal, das sich nicht im irdischen Leben erschöpft, sondern auch im Angesicht des Todes und über den Tod hinaus Erfüllung und Trost verspricht. Die Revolutionäre scheinen jedoch im Hier und Jetzt verwurzelt und ganz mit ihrer Rolle als politische Handelnde beschäftigt zu sein. Während die beiden Frauen ohne die Bürde geschichtlicher Verantwortung und aus freier Willensentscheidung sich in ein unvermeidliches Schicksal fügen, verzetteln sich die Männer in ideologischen Streitgesprächen, die tiefe Gräben zwischen ihnen aufreißen und ins Uferlose führen. Wie Danton werden sie von quälenden Schuldgefühlen geplagt und schwanken zwischen einer demonstrativ-nihilistischen Haltung und Todesangst.