Frauenbilder im Sturm und Drang. Heinrich Wagners "Die Kindermörderin"

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frauen waren zur Zeit des Sturm und Drang den Männern untergeordnet. Sie kümmerten sich um den Haushalt und die Erziehung der Kinder, vor allem der Mädchen. Gleichzeitig galten Frauen als das schwächere sowie gefühlvollere Geschlecht und haben eine liebevolle Beziehung zu ihren Kindern. Daher stellt sich die Frage: Wie wird die Mutter-Tochter-Beziehung in Wagners "Die Kindermörderin" dargestellt? Damit beschäftigt sich diese Arbeit, da das Beziehungsverhältnis zwischen beiden Figuren Aufschluss darüber geben kann, ob Evchen eine Muttermörderin ist. Es soll gezeigt werden, dass der Kindsmord von Evchen das zerrüttete Vertrauensverhältnis zu ihrer Mutter widerspiegelt und ein Zeichen der Hilfslosigkeit von Frauen ist. Um diese These zu belegen, wird im ersten Kapitel die Frage gestellt, ob Evchen eine vorbildliche Tochter ist. Dafür wird ihre Beziehung zu Lieutenant von Gröningseck und das Verhältnis zu ihrer Mutter betrachtet. Anschließend wird ein Vergleich von Frau Humbrecht, Evchens Mutter, und Frau Marthan, aufgestellt, um zu erkennen, welche der beiden Figuren die bessere Mutterrolle darstellt. Im letzten Teil wird der Wahrheitsgehalt von Evchens eigener Bezeichnung als Muttermörderin, die Tötung ihres eigenen Kindes und den Wunsch nach Freiheit untersucht.