Frivole Zeiten

Nach der Notzeit des Ersten Weltkrieges, dem daraus folgenden gesellschaftlichen Umbruch, der Inflation, dem technischen Fortschritt und der schwierigen wirtschaftlichen Situation kamen die Sitten in der Weimarer Republik so ziemlich unter die Räder. Im Prinzip machte jeder mit jedem herum! Die Männer hatten in der Armee gelernt, sich mit sich selbst zu beschäftigen und die Frauen hatten sich zu Hause derweil fremd vergnügt. Mit anderen Typen oder mit anderen Weibern. Es herrschte ja Männermangel. Zum Beispiel Helgard Schaller. Sie war seit einem kurzen Telefonat mit ihrem Mann sehr erregt. Es würde endlich geschehen, sie müssten nicht mehr extra nach Berlin fahren. Wer würde es sein? Aber soweit kannte sie ihren Mann, dass er nur jemand mitbrachte, der ihrem Niveau entsprach. Dennoch war sie überrascht, als neben ihrem Gatten ein Mann in Uniform eintrat, den sie von einigen gesellschaftlichen Anlässen kannte. "Major von Hirschhausen, Sie?" "Ich hoffe, es missfällt Ihnen nicht." "Ganz im Gegenteil", verriet sich die scharfe Gattin des Schulamtleiters. "Wenn es das ist oder wird, was mein Mann angedeutet hat, dann herzlich willkommen." "Dann begrüße ihn angemessen, Liebes, wir haben schon intensiv Brüderschaft geschlossen, sehr intensiv." Das waren damals wirklich Zustände wie im alten Rom und dieses Buch berichtet darüber!

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