Wenn man das Angebot aktueller Filme studiert, ins Kino geht oder sich einen Video oder eine DVD ausleiht, stößt man immer wieder auf Geschichte. Da gibt es auf der einen Seite Historienfilme, die sich ausdrücklich auf historische Ereignisse beziehen, auf der anderen Seite lassen sich aber auch vermeintlich „unhistorische" Filme mehr oder weniger genau in der näheren oder weiteren Vergangenheit – oder auch Zukunft – verorten. Denn auch jene Filme, die in der Gegenwart spielen, sind schon deshalb historisch, weil sie dadurch, daß sie eine abgeschlossene Handlung präsentieren, ein vergangenes Geschehen voraussetzen, das beim Betrachten des Films vergegenwärtigt wird.

Der Zuschauer wird in dieses Spiel mit den Zeitebenen auf unterschiedliche Weise miteinbezogen, sei es als Miterlebender bei einem linearen Handlungsverlauf, sei es als impliziter Miterzähler, wenn er gezwungen ist, Einzelteile zu kombinieren oder ein offenes Ende weiterzuspinnen. Jeder Film – auch und gerade der Sciencefiction-Film – positioniert sich somit in einem Zeitspektrum zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, bezieht also gegenüber der Geschichte Position.

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Geschichte und Film Ulrich Baumgärtner, Monika Fenn (Hrsg.)

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