Geschlechtergerechte Sprache. Anwendung im Zyklus 4 an luxemburgischen Grundschulen

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Pädagogik - Kindergarten, Vorschule, frühkindl. Erziehung, , Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist es, den Stellenwert der geschlechtergerechten Sprache bei luxemburgischen Grundschullehrkräften aus dem Zyklus 4 zu ermitteln. Dazu werden die theoretischen Grundlagen und die Entwicklung der geschlechtergerechten Sprache in den letzten Jahrzehnten erläutert. Verschiedene Möglichkeiten der nominalen Personenreferenz werden beschrieben und anhand von Studien analysiert. Darüber hinaus werden der aktuelle Forschungsstand und die Relevanz geschlechtergerechter Sprache im Schulunterricht untersucht. Die Befragung von fünf luxemburgischen Lehrkräften soll Aufschluss darüber geben, wie diese zur inklusiven Sprachvermittlung stehen und inwieweit sie bereits geschlechtergerechte Sprache im Unterricht verwenden. Im deutschsprachigen Raum wird mittlerweile in vielen Bereichen eine geschlechtergerechte Sprache verwendet: sowohl mündlich im Radio oder in der Tagesschau im Fernsehen als auch durch die schriftliche Verankerung im Rechtschreibwörterbuch Duden. Daraus lässt sich schließen, dass die geschlechtergerechte Sprache nicht mehr als akademisches Randthema zu betrachten ist. Vielmehr ist die inklusive Sprache "in der Mitte der Gesellschaft angekommen". Gendern ist im weitesten Sinne ein sprachliches Verfahren, um Gleichberechtigung, sprich die gleiche und gerechte Behandlung von Männern und Frauen im Sprachgebrauch, zu erreichen. Gendern bedeutet demnach die Implementierung einer geschlechtergerechten Sprache. Die deutsche Sprache lässt auf vielfältige Weise und häufig ohne großen Aufwand eine sprachliche Gleichbehandlung von Personen jeglicher Geschlechtsidentität zu. Einheitliche Regeln existieren aktuell jedoch noch nicht. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Arbeit liegen keine Studien zur Beurteilung von geschlechtergerechter Sprache durch luxemburgische Lehrkräfte oder zu deren Einbezug in den Sprachunterricht vor. In der vorliegenden Arbeit wird aber auf eine Studie zurückgegriffen, die Sylvie Kerger und Laurence Brasseur 2021 zu den Geschlechterdarstellungen in Schulbüchern für luxemburgische Grundschulen durchgeführt haben.