Handelsmacht vs. Herstellermacht

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich BWL - Offline-Marketing und Online-Marketing, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Marketing ), Veranstaltung: Seminar Trademarketing, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Einzelhandel hat in Deutschland genauso wie weltweit nach wie vor eine hohe Bedeutung: 2006 entfielen 30,5 % der Konsumausgaben auf den Einzelhandel, auch wenn der Anteil an den Konsumausgaben seit Jahren rückläufig ist. Durch demographische sowie ökonomische Veränderungen wandelt sich zunehmend auch das Verhältnis der Marktteilnehmer. Das Hauptaugenmerkt dieser Arbeit liegt auf dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH), da dieser von großer Relevanz ist und sich die Ausprägungen der verschiedenen Machtkonstellationen hier besonders gut beobachten lassen. Da nur wenige Hersteller über direkte Vertriebswege verfügen, sind die meisten auf den Handel als Partner im Absatzkanal angewiesen, da dieser den Zugang zum Kunden bietet. Aus diesem Grund soll hier auch nur der indirekte Vertrieb Gegenstand der Betrachtung sein. Hersteller und Handel stehen in einem permanenten Spannungsverhältnis. Ihre gegenseitige Abhängigkeit in Verbindung mit den divergierenden Zielsetzungen führen zu einer Vielzahl von Unstimmigkeiten und damit zu Konflikten. Um diese analysieren und Lösungsansätze erarbeiten zu können, muss am Anfang die Frage stehen, wie Macht zwischen Herstellern und Handel verteilt ist und wer seine Interessen durch einen Machtüberschuss möglicherweise auch gegen den Willen des Systempartners durchsetzen kann. Zunächst bedarf es dazu einer Abgrenzung des Machtbegriffs anhand einer Untersuchung, welche Teilausprägungen für die Aufgabenstellung von Bedeutung sind. Danach soll die aktuelle Situation von Herstellern und Handel auch in Verbindung mit deren historischer Entwicklung analysiert werden, um dann anhand der identifizierten Strukturen die Machtverhältnisse offenzulegen. Zusätzlich soll die Frage betrachtet werden, welchen Einfluss der Kunde auf das System hat und ob dieser nicht als kritischer Machtfaktor gelten sollte. Diese Arbeit soll als Basis dienen, die den Status Quo der Machtverteilung zwischen Herstellern und Handel aufzeigt. Mit Hilfe dieser Grundlagen können dann Spannungsfelder und potenzielle Konflikte diskutiert werden, woraus sich Lösungsansätze und relevante Forschungsbereiche ableiten lassen.

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