Heinrich Isaac und die Motette
Autor: | Huang, Jodie |
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EAN: | 9783668571990 |
Auflage: | 001 |
Sachgruppe: | Musik |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 16 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 04.12.2017 |
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Essay aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Musikpädagogik und Musikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff "Motet" entstammt dem altfranzösischem Wort "mot" für Wort, Vers oder Strophe. Der Terminus erschien zum ersten Mal im 13. Jahrhundert als Synonym für "refrain" in volkssprachlichen Pastourellen. Dies ist ebenfalls ein Verweis auf eine Verbindung der Gattung mit volkssprachlichen Liedformen. Ab der Mitte des 13. Jahrhunderts bezeichnete der Begriffe "Motette" dann letztendlich eine Gattung der Mehrstimmigkeit. Zu einer bereits vorhandenen Stimme kam ein "motetus", also eine neu komponierte und textierte Stimme, hinzu. Ebenfalls war es möglich, dass zu diesem Stimmpaar noch eine dritte und vierte Stimme hinzugefügt wurde. Das wohl auffälligste Merkmal der Motette bildet dadurch ihre Mehrtextigkeit. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts bleibt die Gattung der Motette erhalten, wobei ihr Form im Verlaufe der Jahrhunderte einigen Veränderungen unterlag. Beispielsweise waren mit der Gattung der Motette im 14. Jahrhundert exakt umschriebene kompositorische Vorstellungen verbunden, wie Tenorgrundlage, Mehrtextigkeit, Isorhythmie und Menusralnotation, während im 15. Jahrhundert diese Konturen unscharf wurden. So zeichnete sich die Zeit bis 1600 durch eine allgemeine Ratlosigkeit innerhalb der Gattung aus, ohne den Begriff "Motette" je wirklich anzuzweifeln. Die Motette des 15. und 16. Jahrhunderts richtete sich zum Beispiel auf der einen Seite nach traditionellen Elementen, auf der anderen Seite nach der Funktion, die sie erfüllen sollte. Sie war also abhängig von Auftraggeber und Institution, von ritueller Funktion und artifizieller Innovation oder Anlass und Aufführungsumständen.