Herrmann Hesses 'Der Steppenwolf'. Der Doppelgänger als Figuration der Selbstauflösung

Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Philologische Fakultät - Deutsches Seminar), Veranstaltung: Literarische Doppelgänger-Figuren von der Romantik bis zur Gegenwart, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Analyse der Figur des Doppelgängers in Hermann Hesses Roman 'Der Steppenwolf' geht nicht nur auf den in der Forschung häufig zitierten Bezug zu seinem Psychotherapeuten Carl Gustav Jung ein, sondern auch auf den Einfluss Arthur Schopenhauers auf Hesse. In einem ersten Schritt soll dafür die Ausgangssituation der Hauptfigur Harry Haller analysiert werden. Dabei stellt sich auch die Frage, inwieweit der Roman in Anbetracht seines Sujets und seines Erzählstils zur Neuen Sachlichkeit gezählt werden kann. In einem weiteren Schritt geht die Analyse auf die vom Autor erzeugte Leserlenkung ein, die u. a. durch die Offenheit des Textes sowie zahlreiche Perspektivwechsel bedingt wird. Der letzte Teil der Hausarbeit widmet sich der Funktion des Doppelgängers. Hierbei wird die Doppeldeutigkeit des Doppelgängermotivs herausarbeiten und das jeweilige Verhältnis möglicher Doppelgänger zueinander untersucht. Anschließend wird der Roman auf seine tiefenpsychologische Dimension hin untersucht. Schließlich wird gezeigt, dass das Doppelgängermotiv nicht nur auf ein pathopsychologisches, sondern ein philosophisches Problem Harrys verweist.