Hexen der Frühen Neuzeit im Film

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1, Freie Universität Berlin (Friedrich Meinecke Institut), Veranstaltung: Hauptseminar: Hexen und Zigeuner der frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Anbeginn der Filmgeschichte gegen Ende des 19. Jahrhunderts, da der Film selbst noch Zauberwerk galt, bis in die heutige Zeit der computergenerierten Bilder bevölkern Hexen und Teufel in jedweder Gestalt die Leinwände des Kinos. Neben zahlreichen fantastischen Geschichten, okkultistisch geprägten Horrorfilmen und Märchen werden auch die historischen Hexen der großen Verfolgungen zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert immer wieder filmisch verarbeitet. Manche der historischen Darstellungen widmen sich schlicht der seriösen Aufarbeitung, während andere das Gewaltpotenzial der Hexenprozesse für eine spekulative Zurschaustellung von Brutalitäten aufgreifen oder aber dem Thema einen symbolischen Stellenwert zur Übermittlung universeller Werte und Bedeutungen zusprechen. Auf Hexenprozesse wird immer wieder als Sinnbild für brutale Ungerechtigkeit oder gefährlichen Aberglauben verwiesen, als Parabel für gegenwärtige soziale und gesellschaftliche Mißstände oder für die immer wieder hervorbrechende schlechte und niederträchtige Seite der menschlichen Natur. Behandelt werden Spielfilme aus dem gesamten Zeitraum des 20. Jahrhunderts, um die Vielfalt der Erscheinungsformen historischer Hexen im Film abzudecken. Trotz der beharrlichen filmischen Präsenz von Hexen aller Art fehlt bis jetzt jede zusammenhängende Darstellung. Selbst zu Teilbereichen der Thematik ist einschlägige Literatur nur schwer bis gar nicht zu finden. Die wenigen Aufsätze und Artikel, wie etwa Rolf Giesens Beitrag zu dem Sammelband Hexenwelten, geben indessen nur eine unzureichende Informationsquelle ab. Zudem macht die Interdisziplinarität des Themas seine Erschließung zu einem recht komplexen Unterfangen. Aufgrund dieser prekären Lage ist es beinahe unumgänglich, bei einer ersten Annäherung größtenteils deskriptiv vorzugehen.