Hildegard von Bingen. Zusammenhang zwischen Krankheit und Vision

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Leben und Wirken von Hildegard von Bingen. Im Fokus steht die Frage nach dem Zusammenhang zwischen ihren Visionen und den Krankheiten, die sie im Laufe ihres Lebens immer wieder einen großen Raum einnahmen. Hildegard von Bingen war ohne Zweifel eine bemerkenswerte Frau. Bemerkenswert schon allein die Tatsache, dass sie als Frau im Mittelalter eine große Wirkmacht entfalten konnte, die bis heute anhält. Man kann die Äbtissin getrost als Universalgelehrte bezeichnen, die Abhandlungen über Theologie, Philosophie, Musik und Heilkunde verfasste. Sie prangerte Missstände in der Kirche an und heilte Kranke von ihren Leiden. Diese Arbeit soll sich mit dem Thema befassen, das ihr zur größten Bekanntheit verhalf: Die Fähigkeit, göttliche Visionen zu empfangen. Sie selbst schrieb, dass ihr diese Gabe schon im Mutterleib von Gott verliehen wurde. Im Laufe ihres Lebens hielt sie ihre ¿Schauen¿, wie sie selbst die Visionen nannte, in verschiedenen Werken fest. Aber nicht nur die Sehergabe begleitete sie ihr Leben lang, sondern auch eine Anfälligkeit für schwere Krankheiten. In dieser Arbeit möchte ich folgende Frage beantworten: Welche Rolle schrieb Hildegard von Bingen ihrer Krankheit selbst zu? Die These, die ich dazu aufgestellt habe, lautet: Für Hildegard von Bingen stehen ihre Krankheit und die Visionen im Zusammenhang. Handelt sie nicht, wie ihr in den Visionen aufgetragen wurde, ist die Krankheit die Strafe Gottes für den Ungehorsam.