Hofkritik des 17. und 18. Jahrhunderts anhand der Sinngedichte Friedrichs von Logau in der Edition von Lessing und Ramler
Autor: | Panek, Anna |
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EAN: | 9783638932073 |
Auflage: | 002 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 28 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 12.04.2008 |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie), Veranstaltung: Literatur des 16.-18. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Literaturgeschichtlich lassen sich die Anfänge einer moralphilosophisch argumentierenden Kritik am höfischen Gesellschaftleben zeitgleich zur Entstehung eben jener Literatur verorten, die im Sinne eines auf Repräsentation und Untermauerung des eigenen Machtanspruchs ausgelegten, parallel zu religiösem Weltbild - und dem diesen stützenden christlichen Diskurs in lateinischer Sprache - verlaufenden Nebendiskurses mit eigenen ethischen Maßstäben, Tugendhierarchien sowie eigenen Leitbildern bzw. Idealfiguren entstand: auf antike Vorlagen und biblische Quellen zurückgreifend, entstehen im mittelalterlichen Fürstenspiegel antihöfische Argumentationstraditionen, deren kanonische Grundmuster bereits aus einem gewachsenen Bestand an Gemeinplätzen gegen die höfische Lebensform schöpfen können. Ziel der Kritik sind im 12. und 13. Jh. die Höflinge, denen Untugenden wie Ehrgeiz, Schmeichelei und Heuchelei angekreidet werden - eine Traditionslinie, deren Verlauf sich durch die Kanonisierung bis in die absolutistische Zeit nachzeichnen läßt. In dieser Arbeit werden, exemplarisch anhand der hofkritischen Epigramme Logaus, die von Lessing und Ramler in eine von ihnen editierte, 1759 erschienene Ausgabe der Sinngedichte aufgenommenen wurden, Spuren moralphilosophischer Traditionslinien in der Argumentation nachgezeichnet sowie überprüft, ob das Gewicht ökonomisch begründeter Kritik im in der ersten Hälfte des 17. Jh - somit vor der von Kiesel benannten Paradigmenverschiebung - entstandenen Werk Logaus sich gegenüber ethisch-moralischer Distanzierung als innerhalb der 1759 vorgenommenen Auswahl unterrepräsentiert bezeichnen läßt, wobei die derzeit vorherrschende Einschätzung des überwiegend sprachlich-literarischen, nicht topisch-thematisch orientierten Interesses an Logau bei der Auswahl der Gedichte hinterfragt werden soll. Da dies den Rahmen dieser Arbeit überschreiten würde, unternimmt sie nicht den Versuch eines detaillierten Vergleichs zwischen Logaus im 17. Jahrhundert erschienenen hofkritischen Epigrammen als Gesamtausgabe mit der 1759 vorgenommenen Auswahl oder der Untersuchung einer damit einhergehenden möglichen Fokusverschiebung, sondern setzt rezipientenorientiert mit der Betrachtung der Lessingedition als dem der lesenden Öffentlichkeit gebotenem Bild direkt am Akt der Hinüberrettung der deutschsprachigen Hofkritik vom 17. in das 18. Jh. an.