Holzwege und Sesselkapriolen: Begriffliche Überlegungen zur Debatte über den Status >Künstlicher Intelligenz<.

Der Artikel untersucht semantische Fallstricke, die die philosophische Debatte über »künstliche Intelligenz« zu erschweren drohen. Zunächst wird dargelegt, dass dem Begriff eine tendenziell irreführende Doppeldeutigkeit anhaftet, indem das Adjektiv »künstlich« dabei einerseits eine spezifische Differenz anzeigen kann, die den nachfolgenden Genusbegriff »Intelligenz« näher spezifiziert, andererseits jedoch auch eine substanzielle Abweichung von ebendiesem Genus. Danach wird dann in Orientierung an Analysen von Wittgenstein eruiert, inwieweit der Intelligenzbegriff selbst eine semantische Unschärfe besitzt, die bei seiner Anwendung auf algorithmische Systeme zu unsicheren Urteilen führen kann. Im Lichte der Ergebnisse dieser Überlegungen wird abschließend dafür plädiert, die Frage nach der Möglichkeit »künstlicher Intelligenz« durch die nach der Möglichkeit »künstlicher Rationalität« zu ersetzen.