Imperialistische Motive bei der Entscheidung zur sizilischen Expedition

Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Basiskurs, Sprache: Deutsch, Abstract: Imperiale Bestrebungen und die Kritik an solchen Bemühungen haben mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Jahr 2022 wieder an Aktualität gewonnen. Kritik an einer kriegsfördernden Imperialpolitik beschränkt sich dabei nicht nur auf autoritäre Staaten, sondern verurteilt ähnliche Strategien demokratischer Großmächte wie den USA. Auch im antiken Griechenland kritisierte Thukydides imperialistische Tendenzen der athenischen Politik. Diese führten zu einem der größten Feldzüge Athens, der sizilischen Expedition. Im Laufe dieser Arbeit werden die tatsächlichen Absichten Athens bei der Entscheidung zu diesem Feldzug genauer darstellt werden. Das Vorhandensein einer kohärenten athenischen Imperialpolitik ist dabei nicht unumstritten. So spricht Baring den Athener die Fähigkeit zur Umsetzung einer imperialen Politik gleich völlig ab. Für diese Unfähigkeit macht er das Fehlen einer politischen Einheit aus. Diese Sichtweise bildet jedoch eher die Ausnahme im wissenschaftlichen Diskurs. Im Gegensatz zu Barings Ansatz identifiziert Meiggs die Abgaben- und Tributstrukturen der Athener im attischen Seebund als klare Bestandteile einer imperialistischen Strategie. Auch für Galpin sind Abgaben Teil von wirtschaftlichen und militärischen Maßnahmen, welche den Kurs einer imperialen Politik widerspiegeln. Diese Arbeit wird die Bedeutung imperialistischer Vorstellungen Athens im Kontext der sizilischen Expedition genauer beleuchten. Der Fokus liegt dabei auf den wichtigsten Motiven bei der Entscheidung zum Feldzug und deren tatsächlichen imperialistischen Gehalt. Berücksichtigt werden sowohl die Überlegungen der politischen Führung als auch die Beweggründe der Volksversammlung, die letztlich der Expedition zustimmte.

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