Institutionen und Erkenntnis.

Sind Institutionen mit dem ökonomischen Handlungsmodell erklärbar? Wegen der vermeintlichen Schwierigkeiten bei der Erklärung der Entstehung und des Wandels von Institutionen wird vielfach die Verwendung eines breiteren handlungstheoretischen Ansatzes gefordert. Ein Blick hinter die Kulissen offenbart aber, daß die Forderung häufig auf unwissenschaftlichen und erkenntnistheoretisch nicht haltbaren Positionen beruht: nämlich auf induktivistischen. In der Arbeit wird auf Grundlage der Wissenschafts- und Erkenntnistheorie Poppers dagegen ein deduktiv-nomologischer Weg beschritten. Das Ergebnis ist eine neue Propensitätstheorie von Institutionen. Deren zentrales Element ist die propensitätstheoretische Sichtweise von Wahrscheinlichkeiten, die eine objektive Interpretation des erkenntnistheoretischen Kerns einer Institution, ihre Erwartungskomponente, ermöglicht und die induktivistische »Erklärung« mittels Wiederholungen ersetzt. Zudem löst dies das Erklärungsproblem der Glaubwürdigkeit, denn das Vertrauen in Institutionen kann als vernünftig und rational erklärt werden.

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