Interkulturelle Begegnungen in der Migrationsliteratur

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Didaktik - Germanistik, Note: 2,3, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Durch den Bedarf der deutschen Wirtschaft an ¿Gastarbeitern¿ kam in den Sechzigern in Deutschland eine Bewegung ins Rollen, deren Größe damals noch nicht abzuschätzen war. Zunächst kamen Arbeiter aus Italien (1955), Spanien und Griechenland (1960), ab 1961 dann auch aus der Türkei, aus Portugal, Marokko und Jugoslawien. Heute leben insgesamt etwa sieben Millionen Ausländer in Deutschland, weitere sieben Millionen besitzen einen Migrationshintergrund. Die größte Gruppe sind Türken: über anderthalb Millionen leben in Deutschland. Anhand dieser Zahlen soll deutlich werden, dass sich das Leben der Migranten in Deutschland nicht auf die bloße Existenz beschränken kann, sondern dass sich, spätestens nach einer gewissen Zeit, auch die Kultur der Herkunftsländer in der deutschen Kultur wiederfinden muss. Türkische Migrationsliteratur in Deutschland stellt ein gutes Beispiel dar, diese These zu illustrieren: zuerst auf Türkisch verfasst, wurde sie später als Nischenliteratur angesehen und nach über zwanzig Jahren langsam aber sicher in die ¿deutsche¿ Literatur und Kultur integriert. Diese enormen sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungen, die im Laufe der letzten Jahrzehnte nicht nur in Deutschland sondern weltweit stattfanden, offenbaren, dass es absolut notwendig geworden ist, bei der Erziehung und Weiterbildung auch interkulturelles Wissen zu fördern. Die Rolle der interkulturellen Didaktik wird immer wichtiger, und die deutsch-türkische Literatur ist zum ¿zentrale[n] Begegnungsraum des Interkulturellen in Deutschland¿ geworden. Auf dieser Grundlage soll analysiert werden, wie ¿Kanak Sprak¿ von Feridun Zaimoglu für den Deutsch- und Fremdsprachenunterricht fruchtbar gemacht werden kann. Bevor wir uns allerdings dieser Analyse zuwenden, erfolgt ein kurzer Überblick über Migrationsliteratur sowie deutsch-türkische Literatur im Besonderen.