Interkulturelles Lernen in der Sozialen Arbeit

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Interkulturelle Pädagogik, Note: 1,0, Ernst-Abbe-Hochschule Jena, ehem. Fachhochschule Jena, Veranstaltung: Arbeit mit Zielgruppen, Sprache: Deutsch, Abstract: Globalisierung, Multikulturalismus und Risikogesellschaft sind wohl die Schlagworte des 21. Jahrhunderts. Migration ist zu einem alltäglichen Phänomen in der heutigen Zeit geworden. Der Wandel von einer nationalen hin zu einer multikulturellen Gesellschaft erfordert tief greifende Reformen im gesamten deutschen System. Sowohl für Politik und Staat, als auch für das Bildungssystem und die Soziale Arbeit ergeben sich daraus neue Herausforderungen. Deutschland ist ein Einwanderungsland. Gemäß der Statistik des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge betrug der Wanderungssaldo von Ausländern im Jahr 2004+ 55.217 Personen. Aufgrund der strengeren Einreisevoraussetzungen für Ausländer nach Deutschland sind die Zahlen der Asylerstanträge stark gesunken. Waren es 1995 rund 128.000 Antragsteller, registrierte die Statistik von 2005 noch rund 29.000 Asylbewerber. Als die sechs häufigsten Herkunftsländer der ausländischen Zuwanderer wurden erfasst: Polen, die Russische Förderation, Kasachstan, die Türkei, Serbien, Montenegro und Italien. Bei den Zuwanderern der Russischen Förderation und Kasachstan handelt es sich besonders um Spätaussiedler. Die Zahl der in Deutschland lebenden Ausländer beträgt ca. 6,7 Mio. (Stand 2004). Ein Drittel von ihnen (fast 2,3 Mio.) lebt mittlerweile zwanzig Jahre und länger in Deutschland. Es handelt sich dabei um die so genannten Gastarbeiter und deren Familienangehörigen, die in den 1950er bis 1970er Jahren nach Deutschland kamen. Nur wenigen der MigrantInnen gelingt der soziale Aufstieg. Im Vergleich zu Einheimischen sind sie bzgl. ihrer Wohn-, Arbeits- und Bildungssituation wesentlich schlechter gestellt. In der Regel müssen sie Ausländerzuschläge für Wohnraum zahlen. Vielen von ihnen werden ihre Qualifikationen aberkannt, sodass sie allenfalls Hilfsarbeiten ausführen dürfen. Ausländer sind ca. doppelt so oft von Arbeitslosigkeit betroffen wie Deutsche. Auch im deutschen Bildungssystem ist eine durchschnittliche Schlechterstellung junger MigrantInnen gegenüber einheimischen Gleichaltrigen zu erkennen. Studien zufolge erschwert der überwiegend monolingual ausgerichtete Unterricht den schulischen Erfolg. Hier kann nicht von Chancengleichheit gesprochen werden. Aufgrund unzureichender Sprachkenntnisse wird Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund der Besuch an Schulen mit höheren Bildungsabschlüssen verwehrt. Sie besuchen zunehmend Haupt- und Förderschulen.