Interpretation von Theodor Storms Immensee

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für neuere deutsche Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar: Spätromantik, Biedermeier, Vormärz? Erzählungen des Frührealismus., Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit versucht eine Interpretation von Theodor Storms 'Immensee' als Beispiel für realistisches Erzählen im 19. Jahrhundert. Einerseits sollen an der Novelle Besonderheiten und Merkmale des poetischen Realismus gezeigt werden. Andererseits wird sich herausstellen, dass gerade Storms Technik, den Erzähler sehr stark in die Geschichte einzubinden, bereits auf den Spätrealismus vorausdeutet. Zunächst wird untersucht, wie weit 'Immensee' tatsächlich der Gattung Novelle zugeordnet werden kann. Das nächste Kapitel geht auf die Programmatik des poetischer Realismus und die Funktion der Verklärung ein. Wie jede andere Epoche auch stellte sich das 19. Jahrhundert die Frage, wie man Wirklichkeit in der Literatur angemessen darstellen kann. Auf Grund von sich rasch verändernden Lebensbedingungen kamen mehr und mehr Zweifel auf, was die Wirklichkeit denn überhaupt sei. Eine Untersuchung, wie das Bild einer vielschichtigen, unsicheren Wirklichkeit in 'Immensee' realisiert ist, macht den Hauptteil der Arbeit aus. Dabei werden sowohl formale als auch inhaltliche Aspekte berücksichtigt. Die Hausarbeit bezieht sich auf die zweite Fassung von Theodor Storms 'Immensee'. Storm überarbeitete die erste Fassung (veröffentlicht in Leonhard Biernatzkis Volksbuch auf das Jahr 1850 für Schleswig, Holstein und Lauenburg) grundlegend für seine Novellensammlung 'Sommergeschichten und Lieder' (Berlin 1852). In dieser zweiten Fassung wurde die Novelle 'Immensee' allein zu Storms Lebzeiten 30 Mal neu aufgelegt, ohne dass er sie erneut überarbeitet hat.