Jackendoffs Konzeption einer Parallelarchitektur

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Universität Stuttgart (Institut für Linguistik/Germanistik), Veranstaltung: Grundzüge des deutschen Sprachsystems, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie hat man sich die Konzeption der Parallelarchitektur vorzustellen? Ausgehend von dieser Frage soll untersucht werden, auf welchen Annahmen die Theorie fundiert, wie das Sprachsystem ihr zufolge aufgebaut ist und welche weiteren Annahmen aus diesem sprachtheoretischen Modell resultieren. In der Arbeit soll dazu die Parallelarchitektur, wie sie von Jackendoff (2002) formuliert wird, vorgestellt und hinterfragt werden. Zuerst werden die grundlegenden Annahmen der Theorie erforscht. Daraufhin sollen die Komponenten der Parallelarchitektur vorgestellt und die Konzeption der Parallelarchitektur anschließend kritisch hinterfragt werden. Fasst man die Sprache als kognitive Fähigkeit auf, versteht man darunter ein eigenständiges, komplexes Netzwerk, das sich aus einer Reihe von kleineren, modularen Prozessebenen zusammensetzt. Die Frage, wie dieses Sprachsystem aufgebaut ist, wird in der Forschung seit Jahrzehnten reichlich diskutiert. Mittlerweile sind eine Fülle an möglichen Sprachtheorien vorzufinden, die diese Frage zu beantworten versuchen. Eine der bekanntesten Modelle stellt die sogenannte Generative Grammatik (GG) dar. Ein Vertreter, der die GG seit Mitte der 1960er-Jahre verfolgt, ist Ray Jackendoff. Laut ihm entwickelt sich die GG, deren Annahmen ihm im Jahre 1965 noch vernünftig erschienen, jedoch irrtümlich. Deswegen formuliert Jackendoff seinerseits einen sprachtheoretischen Ansatz, den er Parallelarchitektur nennt und als eine Alternative zu den vorherrschenden Annahmen der GG ansieht.