Juden und Judentum in Fontanes Briefen

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,3, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit Texten und den zur Entschlüsselung ihrer Bedeutung vorausgesetzten Bedingungen befassen sich viele Wissenschaften wie die theologische und juristische Hermeneutik, die Philologien und die Literaturwissenschaft. Die Textsorte die im Fokus dieser Hausarbeit steht ist der Brief. ¿Ein Brief ist eine auf Papier festgehaltene Nachricht. Seine medialen Eigenschaften umfassen das durch Schriftlichkeit, körperliche Distanz der beteiligten Kommunikationspartner, durch Raumdifferenz und Zeitverzug gekennzeichnete Spiel der Reziprovität von Brief und Gegenbrief¿ , hingegen ein wirklicher, alltäglicher Brief kein literarischer Brief folgende: ¿psychologisch-anthropologische, soziologische, sprachlich-ästhetische und historische Aspekte¿ umfasst. Mit der Aufstellung dieser Kriterien und der Tatsache, dass sich der Brief aufgrund seiner Eigenschaften als Textsorte und als Medium vor allem dort, wo es um Literatur geht, bewährt, sind die Privatbriefe Fontanes bestens für die nachfolgenden, vorzustellenden Untersuchungen geeignet, deren Ziel es im Weiteren sein wird, die in vielen Briefen an Familie und Freunde enthaltenen Meinungsäußerungen zu Juden und Judentum, aus der Sicht der literaturhistorischen und biographischen Perspektive zu erläutern und der Frage nach einer möglichen Begrenztheit ebensolcher Perspektive nachzugehen. Im Rahmen dieses Versuches wird hauptsächlich nach der Methode der Datenauswertung gearbeitet. Die Arbeit stützt sich dabei vornehmlich auf die Erkenntnisse von Charlotte Jolles, die nach der klassischen positivistischen Methode arbeitete.