Kann die bundesweite Einführung von integrierten Gesamtschulen die Bildungsbenachteiligung im deutschen Bildungssystem beenden?

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 1,7, Universität Hamburg, Veranstaltung: Armut in Wohlfahrtsstaaten, Sprache: Deutsch, Abstract: Bildung ist eine der wichtigsten Fragen unserer Zeit. Sie ist nicht nur eine formale auf dem Arbeitsmarkt verwertbare Ressource im Sinne des Humankapitals, sondern eine entscheidende Voraussetzung für die vielen unterschiedlichen Lebenschancen die sich dadurch erschließen. Die Frage nach den Ursachen von Bildungsungleichheiten und die Möglichkeiten soziale Ungleichheiten im Bildungswesen zu reduzieren, ist noch immer ein sehr aktuelles und viel diskutiertes Thema in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft. Zwar haben zahlreiche Bildungsreformen dazu geführt, dass Bildung und Bildungserwerb schon lange kein exklusives Privileg höherer Sozialschichten mehr sind aber der Zugang zur weiterführender, berufsbildender, tertiärer Bildung ist noch immer deutlich von der sozialen Herkunft abhängig. Spezifisch in der schulischen Bildung kommt es zu vielen Ursachen der Bildungsbenachteiligung, die sich dann weiter auf den Lebenslauf ausbreiten. Um die Bildungsbenachteiligung im deutschen Schulsystem nach sozialer Herkunft zu beantworten, ist es nötig, auf die soziale Selektierung nach der Grundschule und auf die Gegebenheiten der Bildungsentscheidungen einzugehen. Mithilfe der Entscheidungsmodelle von Breen und Goldthorpe (1997) und der LAU-Studie soll, in dieser Arbeit, eine große Schwachstelle bezüglich der Chancengleichheit im Schulsystem dargestellt werden. Es muss dabei auf die am größten Benachteiligten des deutschen Bildungssystems eingegangen werden, da diese Randgruppen am meisten von der sozialen Selektion betroffen sind. Ebenfalls möchte ich den Lesern, die verschiedenen Ursachen der Bildungsungleichheit ,im Bezug auf die soziale Herkunft, im deutschem Schulsystem aufzeigen. Außerdem sollen die beiden extremsten Bezugsgruppen in den Schulsystemen miteinander verglichen werden und erklärt werden was Gesamtschulen bildungsgerechter macht und was nicht. Dafür werden überwiegend die Werke von Helmut, Fend (1982) und von Rolf, Becker (2010), genutzt.