»Kant wurde Idiot.« Nietzsches Kritik am theologischen Wertefundament der Kantischen Moralphilosophie

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Ethnologie und Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: 1865 notiert der junge Nietzsche zu Beginn seiner Studienzeit in Bonn: »Die Lehre von der Subjektivität der Erscheinungen war ganz neu« und bezieht sich hier auf Kant. Doch schon 1872 findet sich in der Geburt der Tragödie erste Kritik an der 'ungeheuren Tapferkeit und Weisheit Kant's [...]' und - bis kurz vor Nietzsches Zusammenbruch - liest man immer wieder ablehnende Hasstiraden gegen 'jenen verwachsensten Begriffs-Krüppel, den es je gegeben hat, den grossen Kant' - Was war passiert? Nach einem einleitenden Exkurs in die theoretische Philosophie Kants wird der Werdegang des kategorischen Imperativs umrissen, jenes 'objektive[n] Prinzip[s], woraus, als einem obersten praktischen Grunde, alle Gesetze des Willens [...] abgeleitet werden können.' So soll der erste Teil dieser Arbeit zunächst einen grundlegenden Überblick über Anspruch und Leistung der praktischen Philosophie Kants geben. Der zweite Teil rückt oben erwähnten Befund Nietzsches ins Zentrum, gleichsam dessen Behandlung von 'Irrthümlichkeit und Wahn aller moralischen Urtheile' soweit sie den Kontext der Moralphilosophie Kants betreffen. Im Fokus steht dabei keine chronologische Betrachtung der Kant-Kritiken unter den Wirk- und Schaffensperioden Nietzsches. Viel eher geht es um eine systematische Kritik des kategorischen Imperativs, verstanden als Höhepunkt der Kantischen Ethik, der hier innerhalb des Kontextes der Moral- und Religionsphilosophie Nietzsches betrachtet wird.

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